- 16.06.2005, 11:53:35
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100.000 Menschen in Österreich leiden an Alzheimer-Demenz
Servicemappe für Patienten und Angehörige präsentiert
St. Pölten (NLK) - Im Landhaus in St. Pölten fand heute Vormittag
eine Enquete mit dem Titel "Demenz vom Alzheimer-Typ" statt. Sie
wurde vom NÖ Gesundheits- und Sozialfonds, Bereich Gesundheit
(NÖGUS), organisiert. Dazu wurde eine Service-Mappe für Patienten und
Angehörige präsentiert.
In Österreich leiden derzeit etwa 100.000 Menschen an
Alzheimer-Demenz, der häufigsten Form der Hirnleistungsschwäche im
Alter. Bis zum Jahr 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Bei
Alzheimer-Demenz beginnen aus bisher nicht geklärten Gründen die
Gehirnzellen abzusterben. Ihre Bruchstücke werden danach nicht
vollständig abgebaut und bilden im Gehirn zusammen mit anderen
Eiweißen die für die Krankheit typischen Ablagerungen. Dadurch
schrumpft die Gehirnmasse deutlich, ebenso verringern sich die
Konzentration wichtiger neuronaler Botenstoffe und die Anzahl der
Nervenverbindungen. Bei bis zu sechs Prozent der Patienten, so wird
vermutet, spielen genetische Ursachen eine Rolle, auch andere
Faktoren wie niedrige Schulbildung, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette
und Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion, Depression und
zurückliegende schwere Verletzungen des Gehirns erhöhen das Risiko,
an Demenz zu erkranken. Seit kurzem kann der Verlauf der
Alzheimer-Krankheit durch Medikamente erstmals erfolgreich
beeinflusst und eine Verschlechterung deutlich verzögert werden.
"Der Respekt vor der Menschenwürde muss von uns allen ernst
genommen werden", forderte der Geschäftsführer des NÖGUS, Dr. Robert
Griessner. Der Umgang mit Patienten, die an Demenz vom Alzheimer-Typ
erkrankt seien, sei für alle sehr schwer und belastend. Diese
Krankheit beträfe nicht nur die Patienten, sondern in massiver Weise
auch die Angehörigen.
Landesrat Emil Schabl ortet große Probleme mit dem Umgang mit
Alzheimer-Patienten im Pflegebereich. Gerade bei diesem
Krankheitsbild sei eine Verbesserung der Lebensqualität in den
Vordergrund zu stellen. Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka erwartet sich
von dieser Enquete "deutliche Signale". Dazu soll die heute
präsentierte Servicemappe beitragen, mit dieser Krankheit richtig
umzugehen.
Rückfragehinweis:
Niederösterreichische Landesregierung
Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressedienst
Tel.: 02742/9005-12312
http://www.noe.gv.at/nlk
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