• 16.06.2005, 11:31:57
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ÖAMTC: Bei hartnäckigen Gurtverweigerern das Bewusstsein für die Folgen schärfen

Alle Argumente für das Nichtanlegen eines Sicherheitsgurtes sind unhaltbar

Wien (ÖAMTC-Presse) - Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall zu
sterben, ist für einen nicht angegurteten Pkw-Insassen um das
Siebenfache größer", bringt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Dora Donosa die
Wichtigkeit von Sicherheitsgurt und Kindersitz auf den Punkt. Zum
heutigen Start der Verkehrssicherheitskampagne "Gurte retten Leben"
meint die ÖAMTC-Expertin: "Die Kampagne schärft das Bewusstsein für
die Folgen des Nichtanlegens des Sicherheitsgurtes bei einem Unfall.
Mit dem hohen emotionalen Gehalt des Spots sollte es je nach
Zielgruppe gelingen, ein Gefühl der Betroffenheit auszulösen, das zum
Umdenken und richtigen Handeln anregt."

Die Argumente für das Nichtanlegen eines Sicherheitsgurtes sind
nicht haltbar: Sie reichen von Aussagen wie "Ich bin ein guter
Autofahrer. Mir passiert nix" und "Das Gewand wird vom Gurt
zerknittert" über die Ausrede, in der persönlichen Freiheit
eingeschränkt zu sein bis hin zu Vergesslichkeit und Faulheit. Die
Auswirkungen und Folgen, wenn man nicht angegurtet ist, werden
schlichtweg unterschätzt.

Viele Autofahrer glauben außerdem, in der Stadt ohne Gurt
auskommen zu können. Aber besonders im innerstädtischen Bereich und
bei geringeren Geschwindigkeiten passieren häufig ungebremste
Unfälle, die zu schwersten Verletzungen führen.

Es gibt mehr männliche als weibliche Gurtmuffel

Dass zu viele Autoinsassen den Gurt verschmähen, hat auch eine im
Vorjahr vom ÖAMTC durchgeführte österreichweite Erhebung gezeigt: 31
Prozent der Autolenker und Beifahrer stellten sich als Gurtmuffel
heraus. Im Fond verzichten sogar 68 Prozent auf den Sicherheitsgurt.
"Besonders besorgniserregend ist, dass auf Österreichs Straßen 26
Prozent der Kinder von ihren Eltern im Auto nicht gesichert
mitgeführt werden", berichtet Donosa.

Die Erhebung des ÖAMTC hat auch gezeigt, dass Frauen öfter bereit
sind zum Gurt zu greifen als Männer. Lediglich 64 Prozent der Lenker
legen den Gurt an und nur 58 Prozent der Mitfahrer auf den
Beifahrersitzen. Bei den Frauen sind jeweils 78 Prozent als
Lenkerinnen und Beifahrerinnen angeschnallt. Ähnlich die Ergebnisse
auf den Rücksitzen: Hier stehen 35 Prozent angeschnallte
Mitfahrerinnen 30 Prozent Mitfahrern gegenüber.

"Dabei ist die Gewöhnung an den Gurt mit Konsequenz nach kurzer
Zeit erreicht. Im Idealfall erinnert dann das Gefühl des
Unwohlfühlens beim Nichtanlegen daran, sich anzuschnallen", sagt
Donosa. Wer glaubt, durch den Airbag bestens geschützt zu sein und
daher auf den Gurt verzichten zu können, irrt. Nur in Verbindung mit
dem Gurt entfaltet der Airbag seine volle Wirkung.

"Schock-Videos" führen Auswirkungen deutlich vor Augen

Die ÖAMTC-Expertin hält "Schock-Videos" für einen gangbaren Weg in
der Verkehrssicherheitsarbeit. Rein mahnende Kampagnen erweisen sich
oft nur bei bestimmten Zielgruppen als erfolgreich. "Die drastische
Abbildung der Unfallfolgen, wenn Kinder im Kindersitz nicht
angeschnallt werden, erzeugt Betroffenheit", ist Donosa überzeugt.
"Wichtig ist, die Wirklichkeit abzubilden und sie nicht zu
überzeichnen, weil dann mit Ablehnung reagiert wird und
Verdrängungsmechanismen einsetzen." Konfrontierende Spots sollten von
Maßnahmen und Aktionen begleitet werden, wo man Menschen persönlich
erreicht und somit auch die nötige Verhaltensänderung bewirken kann.
Bei der heutigen Präsentation der Kampagne "Gurte retten Leben" ist
der ÖAMTC daher auch mit seinem Überschlagssimulator vor Ort. "Die
Demonstration führt eindrucksvoll vor Augen, wie notwendig der Gurt
im Ernstfall ist", sagt die ÖAMTC-Expertin.

ÖAMTC-Tipp: Auf der Homepage des Clubs unter http://www.oeamtc.at/
findet man alles zum Thema richtige Kindersicherung im Auto. Außerdem
gibt es an den ÖAMTC-Dienststellen Kindersitze und kompetente
Beratung.

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Elvira Oberweger

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