- 25.05.2005, 11:40:48
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Kuntzl zu Haubner: Österreichische Familienpolitik noch immer in den Kinderschuhen
Kindergeld: BZÖ schwenkt auf SPÖ-Linie ein
Wien (SK) "Die Österreichische Familienpolitik steckt
verglichen mit skandinavischen Ländern noch immer in den
Kinderschuhen", so SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl am Mittwoch
gegenüber dem Pressedienst der SPÖ: "In jenen Ländern wo die
Rahmenbedingungen stimmen und Eltern die Vereinbarkeit ermöglicht
wird, fällt es auch leichter den Kinderwunsch zu erfüllen. Ministerin
Haubner scheint aus ihrer Schwedenreise nicht viele Einsichten
mitgenommen zu haben." Wenn BZÖ-Scheuch sich nun heute der
SPÖ-Forderung nach einer flexibleren Zuverdienstgrenze und Dauer des
Kindergeldes anschließt, dann sei das zwar prinzipiell erfreulich;
allerdings sei zu befürchten, dass wie bisher alle Ideen für eine
fortschrittliche Familienpolitik an Haubner, Rauch-Kallat, Schüssel
und Co. abprallen. ****
Dem BZÖ-Bündnissprecher Scheuch rät Kuntzl, sich an seine
Ministerin Haubner zu wenden und beim Koalitionspartner ÖVP
Überzeugungsarbeit zu leisten. "Das SPÖ-Modell für eine
Flexibilisierung des Kinderbetreuungsgeldes liegt auf dem Tisch. Wir
sind gesprächsbereit", so Kuntzl. Angesichts der bisherigen
Erfahrungen mit schwarz-blau-oranger Familienpolitik erwartet sich
Kuntzl allerdings keine echte Verbesserungen der Rahmenbedingungen
für junge Familien.
"Der Wunsch ein Kind zu bekommen wird im voraus meist sehr
sorgfältig durchdacht. Eltern müssen sich bestimmter
Rahmenbedingungen sicher sein können. Durch Steuerzuckerl lassen sich
Menschen nicht irreleiten. Was nützt die von Ministerin Haubner
angeregte steuerliche Absetzbarkeit von Kinderbetreuung, wenn es
keine Kinderbetreuungseinrichtungen gibt?" Kuntzl zeigte sich von den
Ankündigungen Haubners nach ihrer Schwedenreise enttäuscht: "Es fehlt
in Österreich an vielerlei Rahmenbedingungen zur besseren
Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Derzeit wird durch das starre
Kinderbetreuungsgeld der lange Berufsausstieg von Frauen gefördert.
Das können wir nach der Pensionsreform, wo jedes Erwerbsjahr zählt,
doch von Frauen nicht mehr verlangen!"
Kuntzl verwies auf eine Studie der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, wonach sich Österreichs Eltern im Durchschnitt nahezu
ein Kind mehr wünschen als tatsächlich geboren wird. "Wir wissen auch
aus anderen Studien, dass Frauen Einkommenseinbußen, die aus der
Geburt eines Kindes resultieren, meist ihr ganzes Erwerbsleben nicht
mehr wettmachen können. Es ist verantwortungslos sich von den
Lebensrealitäten der Menschen abzuwenden und Reformen den Rücken
zuzukehren. Die Flexibilisierung des Kinderbetreuungsgeldes, der
flächendeckende Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, die
Einführung des Vaterschutzmonats und die Erleichterung des
Wiedereinstiegs für Eltern in den Beruf sind dringend notwendige
Rahmenbedingungen," so Kuntzl abschließend. (Schuss) ah/mp
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