- 30.03.2005, 14:26:15
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Moser: "ÖIAG-Wandelanleihen kosten Steuerzahler 220 Millionen Euro"
Wien (SK) "Der Dilettantismus der ÖIAG kostet die österreichischen
Steuerzahler neuerlich 200 Millionen Euro", sagte
SPÖ-Wirtschaftssprecher Johann Moser heute gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst. Im Herbst 2003 hat die ÖIAG-Führung 15 Prozent der
voestalpine-Aktien und fünf Prozent der Telekom-Aktien, als
Wandelanleihe begeben, also verpfändet. Bereits damals hatte Moser
dieses Finanzierungs-Instrument als viel zu teuer kritisiert. Das
bestätigt sich jetzt. ****
"Durch den klammheimlichen Verkauf der voestalpine-Wandelanleihe an
ausländische Spekulanten vor wenigen Tagen hat die ÖIAG bei der
voestalpine das Wertsteigerungs-Potenzial von 150 Millionen Euro
liegen gelassen", kritisiert Moser. Weiters habe die ÖIAG auf die
Dividende von 20 Millionen Euro verzichtet. Gesteigert wird "dieses
Desaster" der ÖIAG durch die Wandelanleihe bei der Telekom. "Dort
wurden von der ÖIAG 50 Millionen Euro liegen gelassen, da der
Wandelkurs 13 Euro betragen hatte und der Aktienkurs der Telekom
jetzt bei knapp 15 Euro liegt", so Moser. Auch bei der Telekom habe
die ÖIAG die Dividenden an die Anleihe-Zeichner abgetreten. Moser:
"Es ist mir rätselhaft, wie Manager derartige Verträge abschließen
können."
Im Fall der Wandelanleihen wurde "bewusst gegen das ÖIAG-Gesetz
verstoßen", kritisiert Moser: "Es muss mir einmal jemand vorrechnen,
wie 200 Millionen an entgangenen Erlösen Erlösoptimierung sein
sollen. Außerdem erkenne ich bei der voestalpine inzwischen keinen
österreichischen Kernaktionär mehr."
Für den SPÖ-Wirtschaftssprecher ist es verwunderlich, dass es bei der
ÖIAG noch immer kein Köpferollen gibt: "Die hoch dotierten
ÖIAG-Organe erleben eine Schlappe nach der anderen und behalten ihren
Job. Und ihr Chef, Minister Karlheinz Grasser, blieb im
Budgetausschuss die Antwort zu den skandalösen Wandelanleihen
schuldig."
Moser abschließend: "Hier ist der Rechnungshof gefordert, die
Gesetzesübertretungen und die betriebswirtschaftlichen Fehlleistungen
zu prüfen." (Schluss) wf/mp
OTS0187 2005-03-30/14:26
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