- 01.02.2005, 14:28:11
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SP-Klubobmann Dr. Karl Frais: Bauchladenpolitik ist keine seriöse Antwort auf PISA-Probleme
Frais: "Husch-Pfusch-Vorschläge von Pühringer, Rossmann und Gehrer sind abzulehnen".
Linz (OTS) - Für eine professionelle Problemaufarbeitung der
österreichischen PISA-Probleme tritt SP-Klubobmann Dr. Karl Frais
ein. "Die polittaktischen Schnellschüsse von Pühringer, Rossmann und
Gehrer gehen allesamt an einer seriösen Problemlösung vorbei und sind
für die Aufarbeitung der PISA-Probleme kontraproduktiv. Wenn Lehrer
am Nachmittag in den Klassenzimmern als Aufsicht sitzen müssen, dann
werden die Schüler deshalb nicht mehr und besser lernen. Ebenso ist
es unsinnig, für die Finanzierung moderner Bildungseinrichtungen die
ohnehin finanziell überlasteten Gemeinden in die Pflicht zu nehmen
oder die PISA-Probleme auf Kinder ausländischer Herkunft zu
reduzieren", so Frais. Die SPÖ will durch das PISA-Forum im Landtag
und eine Bildungstour durch Oberösterreich das Thema Bildung auf
breiter gesellschaftlicher Basis diskutieren und nach umfassender
Analyse klare bildungspolitische Ziele festlegen. "Ein Hauptproblem
unseres aktuellen Bildungssystems ist es, dass viele Kinder durch
Prüfungsstress und Notendruck Angst vor der Schule entwickeln. Wir
müssen daher - vor allem in der Primärstufe - eine ‚Schule der
Freude' schaffen, die Kindern mit Lesen, Schreiben und Rechnen die
elementaren Kulturtechniken mit späterem entwicklungsgerechten Einbau
von Informationstechnologie vermittelt".
"Nur zirka 9 Prozent der bei PISA getesteten österreichischen
SchülerInnen sind nicht in Österreich geboren - jedoch allein die
Leserisikogruppe umfasst 20 Prozent der SchülerInnen. Viele dieser
SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache sind aber schulisch
sehr motiviert und schaffen es vorhandene Sprachdefizite rasch
auszugleichen, weil sie in der Schule eine Chance für ihre Zukunft
sehen. Es ist daher falsch die PISA-Probleme so einfach auf
SchülerInnen mit nichtdeutscher Muttersprache zu reduzieren -
schließlich ist Österreich auch in Mathematik und Naturwissenschaften
im PISA-Ranking massiv abgestürzt", argumentiert Frais.
Der SP-Klubchef ist sicher, dass die in einem neuen erfolgreichen
österreichischen Bildungssystem einige Eckpunkte erfüllt sein müssen:
"Die SchülerInnen brauchen ein Höchstmaß an individueller Förderung,
so dass Leistungsstarke besser und Leistungsschwache gut werden. Die
Selektion der SchülerInnen mit 10 Jahren ist zu früh und führt dazu,
dass viele SchülerInnen, die keine Möglichkeit haben in die AHS
aufzusteigen, in einen Automatismus der Schulpflichterfüllung
verfallen. Das politische Ziel für Österreich muss es sein, allen
SchülerInnen gleiche Bildungschancen zu geben, Schwächen zu
beseitigen und Begabungen zu fördern".
OTS0191 2005-02-01/14:28
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