- 31.01.2005, 11:43:57
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AK gegen Trinkgeldsteuer: In Kärnten über 30.000 Betroffene
Goach kritisiert Griff in Geldtaschen der Arbeitnehmer
Klagenfurt (OTS) - Als weiteren unverfrorenen Anschlag auf die
Geldbörsen der Arbeitnehmer bezeichnet AK-Präsident Günther Goach den
Plan der Bundesregierung, die Trinkgelder zu besteuern. Die AK
kündigt massiven Widerstand an und fordert den Finanzminister auf,
die Finger von den Trinkgeldern zu lassen.
"Mit der Ankündigung, Trinkgelder künftig mit einem Pauschalsatz
zu versteuern, setzt die Bundesregierung ihren Weg fort,
ausschließlich die ArbeitnehmerInnen mit der Sanierung der maroden
Staatskasse zu belasten", kritisiert der AK-Präsident. Auf der
anderen Seite stünden Finanzgeschenke für Unternehmen in
Millionenhöhe, die von der Steuerreform doppelt so viel profitieren
wie die unselbstständig Beschäftigten, und ein Finanzminister, der
sich selbst Dienstleistungen wie die Erstellung seiner Homepage
steuerfrei habe finanzieren lassen. "Da sind Überlegungen, wie der
Staat bei den Trinkgeldern mitschneiden kann, skandalös und
ungerecht", betont Goach.
Allein in Kärnten wären laut Schätzung der Arbeiterkammer rund
30.000 Beschäftigte im Dienstleistungsbereich von einer
Trinkgeldsteuer betroffen. "Zum überwiegenden Teil sind das
Arbeitnehmer, deren Einkommen ohnehin weit unter dem Durchschnitt
liegen", sagt Goach und verweist darauf, dass zum Beispiel der
Kollektivvertragslohn für einen Kellner mit Inkasso derzeit 1.161
Euro brutto beträgt, der einer Friseurin im ersten Dienstjahr 959
Euro brutto.
Dazu komme, dass diese Berufsgruppen auch keine Steuervorteile wie
Werbungskosten für Berufskleidung oder Arbeitsmaterialien geltend
machen können. Unattraktive Arbeitszeiten und belastende
Arbeitsbedingungen kommen dazu.
Goach fordert daher, dass auch das aus dem Jahr 1951 stammende,
Gesetz, welches eine Deklarierung von Trinkgeldern bei der
Arbeitnehmerveranlagung festlegt, abgeschafft wird. "Trinkgelder
müssen zu 100 Prozent steuerfrei werden. Die Praxis hat klar gezeigt,
dass eine gerechte Lösung in dieser Frage nicht möglich ist. Daher
bleibt die AK dabei: Finger weg von den Trinkgeldern!", bekräftigt
Goach.
OTS0105 2005-01-31/11:43
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