- 18.01.2005, 14:45:44
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Kommunen drohen Verluste aus der Zivildienstreform
Städtebund-Generalsekretär Pramböck sieht neuerliche Aufgabenabschiebung von Bund auf Städte und Gemeinden
Wien (OTS) - "Der Bund beginnt nun auch im Bereich des
Zivildienstes sich aus seiner Verantwortung zurückzuziehen. Wie
wichtig dem Bund die soziale und medizinische Betreuung der alten und
kranken Österreichs tatsächlich ist, kann man aus der Abschiebung der
Kostentragung erkennen", kommentiert Pramböck am Dienstag Äußerungen
von Vertretern des Bundes und der Regierungsparteien bei der letzten
Sitzung der Zivildienstreformkommission, dass die Mehrkosten die
Städte zu tragen hätten.
Der Städtebund beharrt jedenfalls auf seinen Mindestforderungen:
o Der Zivildienst stellt eine Hilfstätigkeit dar (qualifizierte Tätigkeiten würden in Konkurrenz zum Arbeitsmarkt stehen). o Wie beim Wehrdienst, sollte auch beim Zivildienst der Bund der Kostenträger sein. o Die den Kommunen erwachsenden Kosten für den Einsatz von Zivildienern dürfen auch nach einer Verkürzung der Zivildienstzeit nicht höher als bisher werden. o Die Kosten für eine "Attraktivierung" der Verlängerungsmonate durch zusätzliche Zahlungen an die Zivildiener sind vom Bund zu tragen. o Die unterschiedliche Behandlung von Trägerorganisationen - Gebietskörperschaften und andere - muss fallen (Blaulichtorganisationen erhalten beispielsweise vom Bund je Zivildiener einen Pauschalbetrag von 436,-- Euro pro Monat, Kommunen haben 216,-- Euro zu bezahlen). o Wenn die Kosten für die Gemeinden zu hoch werden, werden sie nicht in der Lage sein die notwendige Zahl von Plätzen zur Verfügung zu stellen.
Während also vor den Kulissen noch über die künftige Dauer des
Zivildienstes heftig diskutiert wird, sieht der Städtebund den
wesentlichsten Aspekt der Frage unberücksichtigt: "Wer soll das
bezahlen? Eine Finanzierung der Attraktivierung des Zivildienstes
durch die Gemeinden ist diesen nicht mehr möglich", hält Pramböck
entsprechende Vorschläge angesichts der angespannten finanziellen
Lage der Kommunen für nicht einmal mehr diskutierenswert.
Auch nichtfinanzielle Attraktivierungsvorschläge, wie eine
begünstigte Aufnahme von Personen, die einen allfälligen
"Freiwilligen Dienst" absolvieren, in den öffentlichen Dienst, hält
er in Zeiten des Personalabbaues beim Bund und dessen massiven
Forderungen, 10.000 Beamte bei Ländern und Gemeinden einzusparen, für
entbehrlich. "Hier macht der Bund jungen Menschen Hoffnungen, die er
selbst nicht mehr einlösen kann und andere nicht einlösen lässt",
kommentiert Pramböck, "Dass dieser Vorschlag eine Reihe von
Bevölkerungsgruppen, wie Behinderte etwa, von dieser Regelung
ausschließt und somit diskriminiert, ist nur ein weiterer Aspekt zu
der Qualität dieses Vorschlages."
Hinsichtlich der geforderten Dauer des Zivildienstes sieht sich
der Städtebund im Einklang mit den meisten Trägerorganisationen. Eine
Verkürzung wird unumgänglich sein, allerdings für
Blaulichtorganisationen sowie Altbetreuungs- und Pflegedienste, wo
längere Ausbildungszeiten erforderlich sind, eine Einsatzzeit von bis
zu 12 Monaten sinnvoll sein. (Schluss)
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Dkfm. Dr. Erich Pramböck
Generalsekretär
Tel.: 4000-89981
Fax: 4000-7135
malto:post@stb.or.at
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