• 18.01.2005, 14:06:04
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WKÖ: Transportgewerbe kämpft gegen Konkurrenz aus dem Osten ums Überleben

Moser: Hohe Steuern in Österreich und niedrige Löhne in den neuen EU-Nachbarländern sind größtes Wettbewerbsproblem der heimischen Frächter

Wien (PWK033) - Im Rahmen der Podiumsdiskussion bei der heutigen
WKÖ-Veranstaltung "Gütertransport und Stanortsicherung - Die
verkehrspolitischen Herausforderungen im neuen Europa" stellte Adolf
Moser, Obmann des "Fachverbandes Güterbeförderer" der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die größten Probleme des
österreichischen Transportgewerbes dar: "Heimische Unternehmer leiden
einerseits hierzulande unter dem enormen Steuerdruck und sind
andererseits einem ungleichen Konkurrenzkampf gegenüber Frächtern aus
den benachbarten neuen EU-Ländern ausgesetzt, die durch ein deutlich
niedrigeres Lohnniveau einen großen Vorteil haben." Mittelfristig
ergebe das ein Wettbewerbsproblem, bei dem die österreichischen
Transporteure als Verlierer aussteigen werden, so Moser.

Vor allem Spediteure aus den östlichen Bundesländern seien von
dieser Entwicklung stark betroffen. Moser: "Es besteht die Gefahr,
dass sie wenn alle Übergangsfristen auslaufen, mit der Konkurrenz aus
dem Osten nicht mehr mithalten können." Schon jetzt bestehe ein
Kostennachteil von 20 bis 30 Prozent gegenüber Unternehmen aus den
neuen EU-Ländern. Transporteure aus dem Westen Österreichs, die vor
allem im europäischen Nord-Süd-Verkehr tätig seien, spüren diese
Entwicklung nicht so stark "Wenn wir nicht gegensteuern, wird
spätestens ab 2007 das österreichische Fernverkehrs-Transportgewerbe
zusammenbrechen", ergänzte Nikolaus Glisic, stellvertretender Obmann
des "Fachverbandes Güterbeförderer". 55.000 Jobs in der
Transportwirtschaft seien damit in Gefahr. Dass viele Betriebe nach
Osten ausgelagert werden bestätigt auch Stefan Rommerskirchen von
"Pogtrans Basel": "Die einzige Möglichkeit für österreichische
Spediteure liegt in der Spezialisierung auf Logistikdienste."

Bezugnehmend auf die Diskussion um die Abschaffung von
Sondermauten innerhalb Österreichs, neben der Senkung der Kfz-Steuer
eine prioritäre Forderung der WKÖ, betonte Arnold Schiefer vom
Verkehrsministerium, dass es sich dabei um ein rein
innerösterreichisches Problem handle, "dass im internationalen
Verkehr eigentliche keine Rolle spielt." Dass darunter vor allem
viele lokale Kleintransporteure leiden, sei eine Tatsache, aber
Sonderregelungen wie in der Schweiz seien auf Grund der
österreichischen EU-Mitgliedschaft nicht durchsetzbar. Beim Anliegen
zur Senkung der Kfz-Steuer sei das Verkehrsministerium aber ein
Verbündeter der WKÖ, die Entscheidung darüber treffe jedoch in erster
Linie der Finanzminister. (BS)

OTS0196    2005-01-18/14:06

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