• 18.01.2005, 11:58:12
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Grünewald: Finanzierung einer Eliteuni unabhängig von Uni-Budget wenig glaubwürdig

Selbst teilweise Fremdfinanzierung wird Situation der Unis verschlechtern

Wien (OTS) - "Den Universitäten fehlen derzeit nachweislich 100
Millionen Euro zur Behebung der essentiellsten Defizite und der für
die Grundlagenforschung zuständige FWF kann aus Geldmangel nur mehr
20 % aller positiv bewerteten Forschungsprojekte bewilligen.
Angesichts dieser Tatsachen ist die Aussage von Bildungsministerin
Gehrer, dass die Finanzierung einer Eliteuniversität unabhängig vom
Budget der Universitäten, also sichergestellt werden müsse, wenig
glaubwürdig", so Kurt Grünewald, Wissenschaftssprecher der Grünen.
Wenn selbst Anton Zeilinger und der Rat für Forschung und Technologie
von einem klaren budgetären Mehrbedarf (jährliche
leistungsorientierte Ausweitung der Finanzmittel um 10 %) sprechen,
fragt sich jeder, woher denn das zusätzliche Geld für eine
Eliteuniversität kommen soll.

Selbst bei teilweiser Fremdfinanzierung wird das Geld den
Universitäten abgehen und das kann nur zu einer Verschlechterung der
ohnehin oft tristen Situation an den Universitäten führen. "Solange
Forschungsmittel für Forschungsinfrastrukturverbesserungen und
Grundausstattungen umgelenkt werden müssen, hat Gehrer
Erklärungsbedarf", so Grünewald.

"Aus dem Kreis der Universitäten und
Forschungsförderungsgesellschaften, ja auch von mehreren Rektoren und
ÖVP-nahen Wissenschaftern wurden Bedenken gegen die Errichtung einer
zentralen Eliteuniversität hinlänglich geäußert. Das interessiert
Gehrer scheinbar nicht. Auch die alternativen Vorschläge,
Spitzeninstitute der Universitäten und ihre Forschungsschwerpunkte an
mehreren Standorten durch gezielte Förderungen und Kooperationen mit
Akademieinstituten international zu stärken, werden hartnäckig
ignoriert" kritisiert Grünewald das PR-Unternehmen Gehrer. Zudem
müsse festgehalten werden, dass Spitzenleistungen sich nicht allein
auf den naturwissenschaftlichen Sektor beschränken und auch nicht
allein auf einen Standort zurückgeführt oder reduziert werden können.
"Es geht keineswegs darum den Begriff Elite zu denunzieren, sondern
darum auf, Bestehendem aufzubauen und die vernünftigsten Lösungen zu
finden" bemerkt Grünewald.

Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at

OTS0120    2005-01-18/11:58

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