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Prokop: 2004 die wenigsten Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 (Ausnahme 1951)

Erstmals weniger als 900 Verkehrstote im abgelaufenen Jahr

Wien (OTS) - Das Bundesministerium für Inneres gibt für das Jahr 2004 auf Grund der Berichte der Bundesgendarmerie und Bundespolizei über das vorläufige Unfallgeschehen mit tödlichem Ausgang auf dem österreichischen Bundesgebiet bekannt, dass es im abgelaufenen Jahr im Zuge des öffentlichen Straßenverkehrs zu 817 tödlichen Unfällen mit 876 Verkehrstoten kam.

Dieses vorläufige Ergebnis bedeutet nicht nur einen neuerlichen -und stärksten seit der Jahrtausendwende - Rückgang von 5,9 % oder 55 Getöteten gegenüber dem Vorjahr, sondern auch die bisher absolut niedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im BM.I vor 54 Jahren (1950). Lediglich im Jahr 1951 wurde mit 777 Verkehrstoten eine noch geringere Anzahl registriert. Eine Vergleichbarkeit mit dieser Zahl ist allerdings durch die enormen Zuwächse bei den Kraftfahrzeugen, dem Straßennetz und dem Verkehrsaufkommen seit damals nur sehr bedingt gegeben. Gegenüber 1972, dem bisher schwärzesten Jahr in der Unfallstatistik (2948 Tote) ist die Zahl um über zwei Drittel gesunken. Noch vor 5 Jahren, im Jahr 1999 gab es in Österreich mehr als 1000 Tote im Straßenverkehr (1079).

Für Innenministerin Liese Prokop muss das Bemühen aller Verantwortlichen für mehr Verkehrssicherheit fortgesetzt werden. "Wichtig ist, dass der Trend bei den Verkehrstoten weiter nach unten zeigt", kommentiert die Innenministerin die vorläufigen Unfallzahlen des Jahres 2004. Entsprechende Gegenmaßnahmen wie effiziente Kontrollen, intensive Aufklärung und Bewusstseinsbildung sowie Vorbeugung durch Verkehrserziehung ab dem Kindesalter, will die Innenministerin fortsetzen.

"Auffällige und rücksichtslose Lenker müssen wir unmissverständlich aus dem Verkehr ziehen und die anderen Verkehrsteilnehmer davor schützen. Das sind wir der Gesellschaft und vor allem unseren Kindern als größtes Sicherheitsunternehmen Österreichs schuldig", betont Prokop.

Prokop dankt auch allen verantwortungsbewussten Verkehrsteilnehmern und den Kolleginnen und Kollegen der Exekutive, für ihren konsequenten und persönlichen Einsatz im Dienste der Sicherheit auf Österreichs Straßen, möchte aber alle Verantwortlichen wie Gesetzgeber, Politiker, Verkehrserzieher, Fahrschulen, Verkehrsplaner, Straßenbauer, Verkehrs- und Fahrzeugtechniker, die Medien und nicht zuletzt den einzelnen Verkehrsteilnehmer selbst in die Verkehrssicherheitsarbeit einbinden und appelliert daher erneut an alle: "Nur gemeinsam können wir unser Ziel - die Zahl der Verkehrsopfer weiter zu senken - erreichen."

Nach Bundesländern aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild:
Burgenland 34 Verkehrstote (2003: 52), Kärnten 65 (59), Niederösterreich 269 (277), Oberösterreich 153 (174), Salzburg 80 (60), Steiermark 138 (183), Tirol 64 (64), Vorarlberg 31 (17) und Wien 42 (45). Stärkere Zunahmen gab es dabei im Salzburg (hier ereignete sich auch der schwerste Unfall des Jahres; am 10. August auf der L 256 bei Hallein mit 5 getöteten britischen Businsassen) und in Vorarlberg. Die Bundesländer Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Tirol erreichten im abgelaufenen Jahr die bisher geringste Zahl an Verkehrstoten seit 35 Jahren.

Bei den tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2004 verloren 483 PKW-Insassen, 40 Lkw-Insassen, 100 Motorrad-Fahrer, 8 Autobus-Insassen, 41 Moped-Fahrer, 57 Radfahrer, 133 Fußgänger und 14 Sonstige (6 Traktor, 5 Microcar, etc.) ihr Leben. Gegenüber dem Vorjahr ergeben sich hier Anstiege bei den Autobus-Insassen, Radfahrern und Fußgängern, Rückgänge hingegen bei den Pkw-Insassen, Moped- und Motorradfahrern.

Als vermutliche Hauptunfallsursachen dieser tödlichen Verkehrsunfälle mussten nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (36,2 %), Vorrangverletzung (12,4 %), Überholen (9,1 %), Unachtsamkeit/Ablenkung (8,3 %), Fehlverhalten von Fußgängern (6,7 %), Übermüdung (6,0 %) und Herz-/Kreislaufversagen (2,3%) festgestellt werden. Bei vielen Unfällen liegen die Ursachen weit weg von unserem Einflussbereich, oft sind dies kurioseste Umstände und Auswirkungen, welche das Setzen von Gegenmaßnahmen nahezu unmöglich machen.

Gegenüber dem Vorjahr ergeben sich bei den Hauptursachen nur geringfügige Verschiebungen und auch im langfristigen Vergleich verändert sich die Reihenfolge kaum. Alkoholisierung bei tödlichen Unfällen blieb gegenüber dem Vorjahr mit 7,0 % nahezu unverändert.

Anlagen: Grafik - Verkehrstote Jahresvergleich Grafik - Verkehrstote Bundesländer

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Otmar Bruckner
BM.I - Verkehrsdienst/Unfallanalyse
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