- 22.12.2004, 11:04:21
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Betreuung plus Förderung ist gleich Bildung hoch2: Arbeiterkammer fordert Konsequenzen aus PISA
Linz (OTS) - Die internationale Bildungsstudie PISA stellt dem
österreichischen Schulsystem kein gutes Zeugnis aus. Bei einer
Pressekonferenz forderte der Präsident der Arbeiterkammer
Oberösterreich, Dr. Johann Kalliauer, heute rasche Maßnahmen:
Frühförderung durch ein Vorschuljahr, mehr ganztägig geführte Schulen
und eine gemeinsame Mittelstufe für alle Kinder.
Mehr noch als das Abrutschen im internationalen Ranking bereiten
der Arbeiterkammer andere Aspekte der PISA-Ergebnisse Sorgen.
Alarmierend ist unter anderem das deutliche Auseinanderklaffen der
Ergebnisse abhängig davon, ob die Kinder eine Hauptschule oder eine
AHS-Unterstufe besucht haben. Mindestens ebenso erschreckend ist aber
auch das starke Anwachsen der so genannten "Risikogruppen", also
jener Schülerinnen und Schüler, die beispielsweise nicht fähig sind,
den Sinn einfacher Texte zu erfassen.
"Diesen Jugendlichen fehlt die Kompetenz zum selbstständigen
Bildungserwerb. Und das kann sich im späteren Berufs- und Privatleben
verheerend auswirken", warnt AK-Präsident Kalliauer. Die frühe
Sortierung der Kinder in AHS und HS bringe aber auch keine besonderen
Spitzenleistungen, wie der Vergleich mit den Top-Ländern zeige.
Als rasche Maßnahme fordert die Arbeiterkammer ein verpflichtendes
und kostenloses Vorschuljahr für alle Kinder in Zusammenarbeit von
Kindergarten und Volksschule sowie "Starthilfe" in der
Schuleingangsphase für lernschwache und sozial benachteiligte
Volksschulkinder. Die AK schlägt ein entsprechendes Pilotprojekt für
Oberösterreich vor.
Unter dem Motto "Lernbetreuung statt teurer Nachhilfe" fordert die
AK die Verantwortlichen auf, endliche aktiv zu werden und für mehr
ganztägig geführte Schulformen in Oberösterreich zu sorgen. Und
schließlich fordert die AK auch eine gemeinsame Mittelstufe aller
Kinder. "Die PISA-Ergebnisse sind auch deshalb so schlecht, weil das
hoch gegliederte Schulsystem in Österreich nicht auf die bestmögliche
Förderung und Entwicklung aller Kinder abzielt, sondern auf die frühe
Zuweisung zu unterschiedlichen Bildungskarrieren", so AK-Präsident
Kalliauer.
Neuer Service für Eltern:
www.nachmittagsbetreuung.at
Die AK hat mehr als 800 oberösterreichische Schulen nach ihren
Angeboten im Bereich der schulischen Nachmittagsbetreuung befragt.
Das Ergebnis - einen umfassenden Überblick über die Angebote für 6-
bis 13-Jährige an Oberösterreichs Schulen - finden Interessierte
unter www.nachmittagsbetreuung.at . Die Datenbank bietet auch Tipps
für Eltern, die sich aktiv für ein besseres Angebot einsetzen wollen,
sowie Informationen über die geltenden gesetzlichen Regelungen und
konkreten Möglichkeiten.
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