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SCHÜLERiNNEN INTERVIEWEN 24 PERSÖNLICHKEITEN ÜBER DEREN KINDHEIT Barbara Prammer präsentiert Buch für guten Zweck

Wien (PK) - Eine Buchpräsentation der ganz besonderen Art fand heute auf Einladung der Zweiten Präsidentin des Nationalrates Barbara Prammer im Budgetsaal des Parlamentsgebäudes statt.

Schülerinnen und Schüler der Wiener Neulandschule haben 24 bedeutende Persönlichkeiten aus Österreich über deren Kindheit interviewt. Das Ergebnis liegt nun in Buchform "Kindheit in Österreich", Edition Innsalz, vor. Die Erstellung und vor allem
der Verkauf des Buches verfolgt ein völlig uneigennütziges und wertvolles Ziel: Die Jugendlichen wollen mit dieser Initiative
dem fünfjährigen Mädchen Vanessa helfen, die am seltenen "Rett-Syndrom" leidet. Mit dem Erlös soll ein Beitrag zu notwendigen Therapien geleistet werden, die es Vanessa ermöglichen, auf
eigenen Beinen durchs Leben gehen zu können. Das Projekt wurde
von der Franz Klammer Foundation begleitet, als Projektleiter zeichnen Werner Vogel und Imre Jarto verantwortlich.

Inzwischen wurden bereits ca. 4.000 Exemplare verkauft, Vanessa
kann ein Betrag von 10.000 € überwiesen werden, wie der Eigentümer des Verlags betonte.

Das Projekt "Vanessa" ist nicht das erste dieser Art, das die Neulandschule betreut hat. Seit fünf Jahren werden Menschen unterstützt, die unverschuldet in Not geraten sind. So wurde geholfen, im Dorf Csikszenttamas in Siebenbürgen eine Schule neu auszustatten sowie ein Feuerwehrauto und einen Rettungswagen
dorthin zu schicken. Eine Hilfsaktion galt den Familien der fünf jungen Menschen, die im Jahr 1999 bei einer Panik am Berg Isel während der "Air& Style"-Show schwer verletzt worden waren.

Wie der Direktor der Schule betonte, verschreibe sich die Neulandschule dem sozialen Lernen. So ein Projekt verändere die Schule. Die Schülerinnen und Schüler hätten enorm viel geleistet und gelernt und das Lehrerteam hätte erfahren, wie leistungsfähig die Kinder und Jugendlichen und wie entgegenkommend Prominente seien.

PRAMMER: EINE BEGEGNUNG ZWISCHEN ÄLTEREN UND MODERNEN ZEITEN

Präsidentin Barbara Prammer würdigte das Anliegen der Neulandschule, Menschen und ihre Schicksale nicht einfach an sich vorbeiziehen zu lassen, sondern etwas zu tun. Das Buchprojekt bezeichnete sie als eine hervorragende Idee. Es sei fesselnd,
welche Fragen die Jugendlichen formuliert haben, sagte sie, wobei nachzuvollziehen sei, wie moderne Zeiten auf ältere treffen.

Die bekannte Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger, eine der im Buch Befragten, las aus dem von ihr verfassten und sehr
nachdenklich stimmenden Vorwort vor. Kindheit ist kein
Kinderspiel und sie ist niemals frei, so Nöstlinger. Christine Nöstlinger verrät im Interview, dass sie erst ab dem 13. und 14. Lebensjahr zu lesen begonnen, dann aber viel gelesen hat, jedoch lauter Sachen, die ihre Deutschprofessorin unpassend gefunden
hat. Geschrieben hat sie in ihren Kinderjahren nicht, obwohl sie Geschichten im Kopf hatte. Christine Nöstlinger hat damals ihre Geschichten lieber gezeichnet.

Für die musikalische Umrahmung sorgten das Lehrerensemble der Neulandschule und ein Schüler der 5. Klasse, der mit seiner Trompete und dem Lied "Es ist ein Ros' entsprungen"
weihnachtliche Stimmung verbreitete.

Anwesend bei der Buchpräsentation waren auch Bundesministerin
Maria Rauch-Kallat und Bundesminister a.D. Kurt Steyrer - beide hatten sich für ein Interview zur Verfügung gestellt - sowie Margit Fischer, die Frau des Bundespräsidenten, weiters Martha Kyrle und David Cameron.

Maria Rauch-Kallat zeigte sich fasziniert von der professionellen Vorbereitung der Jugendlichen für das Interview und Kurt Steyrer meinte, die Begegnung und Diskussion mit jungen Menschen habe ihn immer, vor allem als Umweltminister, aufrecht erhalten. Bei
diesem Interview seien wieder Erinnerungen wach geworden und
damit sei er ein bisschen jünger geworden.

"... ODER IHR MÜSST 'BUNDESPRÄSIDENT' SCHREIBEN, ICH KANN NICHTS DAFÜR ..."

Die im Buch nachzulesenden Interviews bieten erfrischende und oft überraschende Einblicke in die Gedanken- und Erlebniswelt der 24 Persönlichkeiten. Wie sollte man sonst wissen, dass Josef Hader vorhatte, Pfarrer zu werden, weil er als Ministrant der Chef sein wollte, "der da groß vorne steht und redet". Madeleine Petrovic wollte eigentlich Musik, konkret Gitarrespielen, studieren, ihr schwaches Handgelenk hat ihr aber einen Strich durch die Rechnung und sie zur Juristin und schließlich zur Politikerin gemacht. EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner hatte ursprünglich den
Arztberuf im Auge, während sich Kommissar Franz Fischler schon
sehr früh durch Stall- und Feldarbeit sowie Kühemelken auf sein hohes Amt in der EU-Kommission vorbereiten konnte.

Bundespräsident Heinz Fischer hat eine Zeitlang mit der
Astronomie geliebäugelt, wie er den Jugendlichen verriet. Als er gefragt wurde, welche Berufsbezeichnung er nun bevorzuge, meinte
er: "... Entweder gar keine - oder Ihr müsst 'Bundespräsident' schreiben, ich kann nichts dafür ...".

Man erfährt unter anderem, wie Herbert Prohaska zu seinem Spitznamen "Schneckerl" gekommen ist, und dass Hans Krankl eigentlich Johann Hans Franz Krankl heißt - "wer immer das verbrochen hat, aber das steht im Taufschein", so der
Interviewte. Überraschen wird vielleicht die Aussage des Kabarettisten Alfred Dorfer, der neben Deutsch, Geschichte und Philosophie auch Latein zu seinen Lieblingsfächern gezählt hat. Roland Düringer wiederum bevorzugte Filme von Laurel und Hardy.

Jeder Prominente hatte auch ein Kinderfoto zur Verfügung
gestellt, welche man, außer in diesem Buch, wohl nirgends so
leicht wird finden können. (Schluss)

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