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Gehrer: Wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Österreich hat Tradition

Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding über verstärkte Kooperation im Bereich der Berufsbildung bei Arbeitsbesuch in Kairo

Wien/Kairo (OTS) - Bildungsministerin Elisabeth Gehrer hob
gestern, Samstag, bei der Eröffnung der Nildeltakonferenz in Kairo die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Österreich auf wissenschaftlichem Gebiet hervor. Die Konferenz wird vom Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAI) anlässlich dessen 30jährigen Bestehens durchgeführt und steht unter dem Titel "Das Nildelta und sein Beitrag zur Ägyptischen Zivilisation". In einem dreitägigen Programm stellen dabei Wissenschafter und Experten in Vorträgen und Diskussionen aktuelle Forschungsergebnisse zu diesem Thema dar.

Die archäologische Tätigkeit Österreichs in Ägypten hat eine lange Tradition. Sie reicht zurück bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts und fand, mit einigen kurzen Unterbrechungen in Kriegszeiten, bis heute eine ununterbrochene Fortsetzung. Am Beginn der 1970er Jahre wurde der damalige wissenschaftliche Sekretär an der Kulturabteilung der Österreichischen Botschaft in Ägypten, Dr. Manfred Bietak, mit dem Aufbau einer eigenen archäologischen Forschungsstätte vor Ort beauftragt. 1973 wurde diese Forschungsstelle vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung als Zweigstelle Kairo dem Österreichischen Archäologischen Institut in Wien angegliedert und erhielt damit offiziellen Status.

Seither arbeitet das ÖAI eng mit dem Hauptinstitut in Wien, mehreren Universitätsinstituten in Wien und Salzburg, der Akademie der Wissenschaften in Wien sowie mit internationalen Forschungsinstituten und Akademien zusammen. 1989 wurde der Leiter des ÖAI, Dr. Manfred Bietak, zum ordentlichen Universitätsprofessor ernannt und verband die Forschungsarbeit in Ägypten mit der Lehre an der Universität Wien. Die Hauptgrabungsstätte des ÖAI in Tell el-Daba wurde damit zu einer Lehrgrabung des Universitätsinstituts. Die Grabungsstätte hat sich mittlerweile zu einem der größten Grabungsunternehmen in Ägypten entwickelt.

"Das ÖAI in Kairo versucht als eines der kleinsten Forschungsinstitute in Ägypten dort wirksam zu sein, wo es am dringendsten gebraucht wird: in der Erforschung bisher unbekannter Stadtkulturen Ägyptens im Nildelta, deren Stätten heute von der Landwirtschaft und den wachsenden Siedlungen bedroht wird", sagt dessen Leiter, Prof. Manfred Bietak. "Dass das alles mit einem sehr knapp bemessenen Personalstand gelungen ist, ist der Zusammenarbeit vieler Kollegen in Ägypten und in der internationalen Fachgemeinschaft zu verdanken." Bildungsministerin Gehrer richtete in diesem Zusammenhang ihren besonderen Dank an den Vorsitzenden der ägyptischen Altertümerverwaltung, Dr. Zahy Hawass. "Dr. Hawass und seine Vorgänger haben die Aktivitäten des Instituts nach besten Kräften gefördert und jene positive Atmosphäre geschaffen, die für eine fruchtbare internationale wissenschaftliche Tätigkeit heute unerlässlich ist", sagte Gehrer.

Neben der Teilnahme an der Nildeltakonferenz traf Bundesministerin Gehrer den ägyptischen Premierminister Dr. Ahmed Nazeef, sowie den für berufliche Bildung zuständigen Minister for Military Production, Dr. Sayed Meshaal, und den für das Hochschulwesen zuständigen Minister Dr. Amr Salama. In den Gesprächen wurden Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit Österreichs mit Ägypten erörtert und ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, das eine verstärkte Kooperation in Bereich der Berufsbildung vorsieht. Die Vertreter der ägyptischen Regierung zeigten sich insbesondere an einem Know-How-Transfer im Bereich der Bautechnik, der Kunststoff- und Umwelttechnik sowie der Informationstechnologien interessiert. "Auch die österreichische HTL-Ausbildung hat die ägyptischen Partner sehr beeindruckt", so Gehrer. Um die nächsten Arbeitsschritte in der Kooperation zu fixieren wird Minister Meshaal noch im Dezember nach Österreich reisen, um die österreichische Bildungsministerin zu treffen.

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