Christof Zernatto zum großen Blackout Day

Wien (OTS) - Am 14. August jährt sich der große "Blackout Day", an
dem über 55 Millionen Menschen in den USA und Kanada von einem
totalen Stromausfall (29 Stunden bis 3 Tage) betroffen waren.
Geschätzter Schaden: 4 Mrd. Euro. Dieses Elementarereignis war aber
nur der Beginn einer Serie von großflächigen Stromausfällen im
Spätsommer und Herbst letzten Jahres (Italien, Kroatien/Ungarn,
London, Dänemark/Südschweden, Helsinki).

Christof Zernatto, Sprecher des Forums Versorgungssicherheit warnt
vor dem Vergessen: "Auch wenn der österreichischen
Elektrizitätswirtschaft ein überdurchschnittlich hoher Standard
hinsichtlich der Versorgungssicherheit bescheinigt wird, ist diese
doch keine Selbstverständlichkeit, sondern die Folge einer
umsichtigen und auf entsprechende Reservekapazitäten ausgerichteten
Jahrzehnte währenden Investitionspolitik." Heute sei dies wichtiger
Vorteil im globalen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte und
wesentliches Element unserer Lebensqualität.

Die Gründe für die Blackouts in den USA und Italien waren laut Prof.
Dr. Hans Glawitsch (ETH Zürich) unter anderem folgende:

· Fehlende Investitionen in das Übertragungsnetz (steigende Transite)

· Ungenügendes länderübergreifendes Engpassmanagement

· Mangelhafte Kommunikation zwischen den Leitstellen

· Fehleinschätzung der anfänglichen Störung

· Ausfälle von Computersystemen (USA)

Vor diesem Hintergrund fordert Zernatto die Politik: "Wir müssen die
Vorteile der Liberalisierung der Energiewirtschaft mit der Erkenntnis
zu verknüpfen, dass wir die Verantwortung für die Versorgung der
Nervenzentren unserer Gesellschaft mit lebenswichtigen Ressourcen
nicht gänzlich an den Wettbewerb delegieren dürfen."

Es müssten daher Rahmenbedingungen für die Energiewirtschaft
geschaffen werden, die ihnen auch im Wettbewerb die Möglichkeiten
geben, notwendige Investitionen in unsere langfristige
Versorgungssicherheit zu tätigen. Darüber hinaus müsse sich eine
Volkswirtschaft jenes Maß an Einfluss auf wichtige Sektoren erhalten,
das ihr eine koordinierte Krisenprävention und -bewältigung
ermöglicht. "Wir sollten alles tun, um unsere ausgezeichnete
Versorgung mit elektrischer Energie auch in Zukunft zu gewährleisten.
Denn Versorgungssicherheit bedeutet nicht nur Standort-, sondern auch
Lebensqualität."

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Das Forum Versorgungssicherheit ist ein gemeinnütziger Verein, der
sich für die langfristige Sicherung und Erhaltung der hohen
Qualitätsstandards der österreichischen Energie- und Wasserversorgung
einsetzt. Das Forum Versorgungssicherheit wird bereits von über 150
bedeutenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,
Kultur und Sport getragen. Mehr unter www.versorgungssicherheit.at.

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OTS0076    2004-08-13/10:36

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