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GLOBAL 2000 deckt auf: Illegaler Gentech-Export aus Österreich nach Kroatien

Risiko: Gentech-Saatguttransporte durch Österreich - Haftung bei Transportverlusten ungeklärt

Wien (OTS) - Die Firma Pioneer hat über Österreich gentechnisch verunreinigtes Mais-Saatgut nach Kroatien verkauft, das zuvor aus den USA eingeführt worden ist, berichtet die GLOBAL 2000-Schwesterorganisation Green Action Zagreb. Auf telefonische Nachfrage von GLOBAL 2000 am heutigen Vormittag hat Pioneer Österreich zugegeben, dass es zu "Verunreinigungen" bei Saatgutexporten gekommen ist. Das haben Untersuchungen des kroatischen Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft bestätigt. Bei Tests waren gentechnische Verunreinigungen nachgewiesen worden. "Das ist ein Skandal. In Kroatien ist eine Nulltoleranz für gentechnische Verunreinigungen gesetzlich festgelegt. Ohne eine spezielle Genehmigung dürfen dort keine Gentech-Pflanzen angebaut werden. Diese Bestimmung hat Pioneer umgangen und Gentech-Mais über Österreich eingeführt", kritisiert Jens Karg, Gentech-Sprecher von GLOBAL 2000. Es wird geschätzt, dass das kontaminierte Saatgut auf einer Fläche von rund 2.000 Hektar ausgebracht worden ist.

"Dieses Beispiel zeigt, wie leicht es zu illegalen Anpflanzungen von gentechnisch veränderten Pflanzen kommen kann. Ein solcher Fall ist auch für Österreich nicht auszuschließen. Dennoch ignoriert Minister Pröll dieses Problem und bleibt den österreichischen Landwirten klare Haftungsregelungen schuldig. Wer ersetzt dem österreichischen Landwirt den Schaden, wenn z.B. durch verunreinigtes Saatgut oder durch Transportverluste der Firma Pioneer seine Ernte kontaminiert und damit unverkäuflich wird? Minister Pröll darf Österreichs Landwirte nicht hilflos diesem Risiko aussetzen", fordert Karg weiter. Das kroatische Ministerium hat nach Angaben von Green Action Zagreb verlangt, dass diese Felder "sobald wie möglich" umgepflügt werden. Dafür hat das Ministerium Kompensationszahlungen in der Höhe von 1.000 Euro pro Hektar angekündigt. Gemäß dem kroatischen Naturschutzgesetz muss der Verschmutzer, also Pioneer, eine Strafe von 135.000 Euro an den Staat entrichten. "Die restlichen Kosten der Kompensation muss der kroatische Steuerzahler tragen. Bei 2000 ha wären das über 1,8 Millionen Euro", so Karg abschließend.

Telefonnummer Pioneer Österreich: 02166/2525-0 Hr. Rudolf Kleiner

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GLOBAL 2000
Jens Karg
0664/814 34 40
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Tel.: (++43-1) 812 57 30/18 oder 0664/103 24 23
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