Öl und Gas im Aufwind
"Oeldorado" 2004: Reserven, Förderung und Verbrauch gestiegen
Wien (OTS) - Sämtliche wichtigen Kennzahlen bei Öl und Gas sind im Jahr 2003 gestiegen. Dies geht aus der neuen Esso Studie "Oeldorado 2004" hervor, die heute in Hamburg vorgestellt wurde.
Die weltweiten Ölreserven erreichten mit einem Zuwachs von über 7 Milliarden Tonnen den neuen Spitzenwert von 171,7 Milliarden Tonnen. Das entspricht einem Zuwachs von 4,4 % gegenüber dem Vorjahr. Wesentlich beteiligt hieran war der Iran, bei dem eine Neubestimmung der Reserven zu einem Anstieg um knapp 5 Milliarden Tonnen geführt hat.
Zu den hier aufgeführten sicher bestätigten Reserven werden nur diejenigen Vorkommen gezählt, die durch Bohrungen bestätigt und mit heutiger Technik wirtschaftlich förderbar sind. Damit fällt nur ein kleiner Teil der tatsächlich vorhandenen Vorräte unter diese Definition.
Nach einem Rückgang der Erdölförderung im letzten Jahr erholte sich die weltweite Produktion im Berichtsjahr 2003 um 3,7 % auf 3.686 Millionen Tonnen. Auch dies stellt einen bisher noch nicht erreichten Höchststand dar. Die Zunahme von 130 Millionen Tonnen stammt zum überwiegenden Teil aus dem Nahen Osten, wo zusätzlich 95 Millionen Tonnen erzielt wurden. Dies trug wesentlich dazu bei, dass der OPEC-Anteil an der Weltförderung um einen Prozentpunkt auf 39,6 % stieg.
Dieser Ausbau der Förderung hat jedoch nicht verhindert, dass der Rohölpreis im Jahresdurchschnitt um 4 US-$ auf 28,83 US-$ pro Barrel stieg. Das laufende Jahr sah einen weiteren Höhenflug des Rohölpreises, der den Durchschnittswert bis einschließlich Mai 2004 auf 33,53 USD pro Barrel erhöhte. Die Euro-Zone litt unter diesem Anstieg nicht so wie die US-$-Währungsländer: Im Jahr 2003 lag der Preis in Euro mit 25,6 Euro pro Barrel noch immer rund 1 Euro unter den Preisen des Vorjahres. Grund war die Veränderung des Dollar/Euro-Kurses von 1,06 im Jahr 2002 auf 0,89 im Jahr 2003.
Die Raffineriekapazität hat sich nur um 0,2 Prozent auf 4.105 Millionen Tonnen erhöht. Diese Entwicklung ist das Ergebnis von Kapazitätsverringerungen, z.B. in Australien, Japan und Spanien, die von Erweiterungen im Irak, den USA und einigen anderen Ländern überkompensiert wurden.
Der Verbrauch stieg weltweit um 1,9 % auf 3.609 Millionen Tonnen. Dies ist ein Zeichen für die weltweite Konjunkturerholung mit einem Schwerpunkt in China. Allein dieses fernöstliche Land verbrauchte mit 262 Millionen Tonnen rund 20 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr, Japan erhöhte seinen Verbrauch um gut 8 Millionen Tonnen.
Auch der Verbrauch in Europa stieg, und zwar um 10 Millionen auf 760 Millionen Tonnen. Trotz der Einsparerfolge in Ländern wie Deutschland oder Skandinavien wuchs der Verbrauch in Benelux, Österreich und Polen, wozu auch Tanktourismus aus Deutschland beigetragen hat.
Erdgas
Die weltweiten Erdgasreserven erhöhten sich um 10,4 % auf 171.969 Milliarden m3. Der Zuwachs von über 16.000 Milliarden m3 entstammt im wesentlichen der Aufnahme von Reserven in Katar, die von 14.000 Milliarden m3 auf 26.000 Milliarden m3 stiegen. Es ist geplant, mit Hilfe von Gasverflüssigungsanlagen diese Vorräte nach Europa und USA zu verschiffen. Da die Verflüssigungstechnik die Möglichkeit bietet, das Volumen des Gases um den Faktor 600 zu verringern, ist dies eine echte Alternative zum Transport mittels Pipelines. Damit rückt die Möglichkeit immer näher, Gasvorkommen, die wegen ihrer Entfernung zu Abnehmermärkten als nicht wirtschaftlich eingestuft wurden, demnächst in die sicher bestätigten Reserven aufzunehmen.
Der Verbrauch wuchs um knapp 100 Milliarden m3 auf 2.640 Milliarden m3 an. Die Förderung erreichte 2.645 Milliarden m3.
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