• 15.06.2004, 13:39:50
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SCHUTZVERLETZUNGEN - Legitimation von medialer Gewalt

Wien (OTS) - Die Kunst- und Diskursgruppe "monochrom" und das
"Bureau für Philosophie" veranstalten in Zusammenarbeit mit dem
"Filmarchiv Austria" die internationale, interdisziplinär angelegte
Konferenz "Schutzverletzungen - Legitimation von medialer Gewalt".

Die möglichen Verbindung von 'Medien' und 'Gewalt' sind in der
wissenschaftlichen Welt schon unter den verschiedensten Vorzeichen
diskutiert und behandelt worden. Vor allem zugunsten
medienpädagogischer Fragestellungen, die besonders den
medienwissenschaftlichen und - theoretischen Diskurs der Sechziger
und Siebziger Jahre prägten, bei der Behandlung des erwähnten
Themenkomplexes aber nicht selten unvoreingenommene Analysen
vermissen ließen und so nur in bedenkliche Sackgassen führten, wurde
auf eine Vielzahl möglicher weiterer Ansätze verzichtet. Einer der
wohl wesentlichsten und interessantesten Aspekte bei der
Auseinandersetzung mit der Medialisierung der Gewalt und der
Übernahme der (realen) Gewalt in die Welt der Medien ist immer noch
die Frage nach der (mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung der
Darstellung von Gewalt in den Medien. Jede Form von (medialisierter)
Gewalt ist mit einem mehr oder minder deutlichem bzw. wirksamen
Legitimationsdiskurs unterfüttert, welcher der Gewalt und ihrer
Darstellung bzw. mediale Ummünzung eine Art von Rechterfertigung
bieten soll. Das damit angedeutete Feld ist riesig und bisher nur in
Details bearbeitet. Neben Spielfilmproduktionen oder der Befragung
der modernen Kunst und Literatur (vom Märchen bis zu "Kill Bill", das
ja auch eine Form von Märchenlogik bemüht) und ihrer Konzeption
anhand einer sich als Leitästhetik durchsetzenden Ästhetik/Poetik der
Gewalt bzw. des Schreckens, sind ja auch historische (z.B. Gerichts-
und Strafpraxis, Entwicklung eines öffentlichen medizinischen
Diskurses) und gegenwärtige Beispiele (z.B. aktuelle
Kriegsberichterstattung und ihre Verbindung zu den Konzepten einer
frühen Medienverbund-Propaganda) gegeben. Ziel der Konferenz wird es
sein, entgegen der weitverbreiteten medienpädagogischen
Fragestellungen zu versuchen sich mit der Medialisierung der Gewalt
und der Übernahme der (realen) Gewalt in die Welt der Medien und die
Frage nach der (mitunter ebenfalls medialen) Legitimierung der
Darstellung von Gewalt in den Medien auseinander zusetzen und zu
neuen Lösungsansätzen zu finden.

Die Konferenz findet am 25. und 26. Juni 2004 im Freiraum im
Quartier 21, Museumsquartier statt.

Vorträge von Thomas Ballhausen, Martin Büsser, Constanze Grießler,
Ralph Kuschke, Jörg Metelmann, Mela Mikes, Peter Mühlbauer, Tine
Plesch, Drehli Robnik, Tommy Schmidt, Thomas Schunke, Johannes
Ullmaier, Stefanie Wenner.

Webinfo: http://www.monochrom.at/schutzverletzungen/

OTS0168    2004-06-15/13:39

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