• 15.06.2004, 11:05:05
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Glawischnig: Unseriöse Ökostrom-Aussagen von Regulator Boltz

Grüne lehnen geplanten Systembruch und Deckelung ab

Wien (OTS) -"Stromregulator Walter Boltz versucht mit unseriösen
Methoden das erfolgreiche heimische Ökostrommodell schlecht zu
reden", übt Eva Glawischnig, stv. Bundessprecherin der Grünen, Kritik
an den Aussagen des österreichischen Stromregulators. Die Behauptung,
durch Ökostromausbau würden nur begrenzt Arbeitsplätze und
Wertschöpfung geschaffen, wohingegen die Haushalte wegen unter einer
Kostenexplosion zu leiden hätten, seien aus der Luft gegriffen,
kritisiert Glawischnig. Allein für das Jahr 2004 sei im Bereich
Biomasse und Windkraft ein Investitionsvolumen von 500 Mio. Euro in
Planung, was bis zu 8000 Arbeitsplätze bedeuten könnte. Das von Boltz
geforderte Ausschreibungsmodell mit Finanzdeckel, welches die fixen
Einspeisetarife ablösen soll, wird von den Grünen strikt abgelehnt.
"Dieser Systembruch würde zu einem Ökostrom-Ausbaustopp führen. Das
wäre ein umwelt- und wirtschaftspolitischer Rückschlag", so
Glawischnig. Glawischnig wirft überdies die Frage auf, ob es einem
Stromregulator zustehe, sich öffentlich auf die Seite von
Industriellenvereinigung und Papierindustrie zu schlagen, vor allem
wenn er dafür wider besseres Wissen mit falschen Zahlen und
Behauptungen argumentiere.

Denn dem von Boltz herbeigeredeten Aufstand der StromzahlerInnen
wegen einer angeblichen Kostenexplosion fehle jede Grundlage. Die
gesamten Ökostromkosten bewegen sich für einen Durchschnittshaushalt
derzeit bei 12 Euro inkl. MwSt. Steige der Ökostromanteil in den
kommenden zwei bis drei Jahren auf fünf Prozent, so stiegen die
Kosten auf maximal 19 bis 20 Euro pro Jahr. Die Behauptung, dass
jeder Prozent Ökostrom mit 500 Mio. Euro staatlich unterstützt werden
müsse, sei falsch. Boltz habe bei seinen Berechnungen weder die
inflationsbedingte Kostensenkung noch den steigenden Marktpreis
berücksichtigt. Die heuer einmalige Technologieförderung der Länder
berechne Boltz fälschlicher Weise für 13 Jahre. Ein Prozent Ökostrom
kosteten tatsächlich nicht mehr als 250 bis 350 Mio. Euro, so
Glawischnig.

Rückfragehinweis: Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at

OTS0095    2004-06-15/11:05

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