- 15.06.2004, 10:38:09
- /
- OTS0069 OTW0069
VP-Salcher: Mailath-Pokorny stellt Theaterreform in Frage
Theatersubvention ohne Beurteilung der Jury vergeben
Wien (ÖVP-Klub) - "Im heutigen Kulturausschuss lässt Stadtrat Andreas
Mailath-Pokorny die Subvention von 363.000 Euro für Adi Hirschals
‚Wiener Sommernachtstraum' beschließen, obwohl dafür niemals ein
Konzept bei der Theaterjury eingereicht wurde, was einer
Desavouierung der Jury gleichkommt. Mit dieser willkürlichen
Vorgehensweise bei der Subventionsvergabe, die völlig intransparent
und nicht nachvollziehbar ist, wird die Theaterreform massiv in Frage
gestellt, die nämlich zu dem Zweck geschaffen wurde, Transparenz und
Einheitlichkeit im Vergabeverfahren zu gewährleisten", ärgert sich
heute, Dienstag, der ÖVP Wien Kultursprecher Andreas Salcher.
Im Zuge der Theaterreform mussten die Theaterdirektoren Konzepte
einreichen, die die neu gegründete Theaterjury beurteilt. Ab Herbst
werden dann Subventionszusagen und Vierjahres-Verträge vergeben. Adi
Hirschal allerdings musste kein Konzept einreichen, das die Jury
beurteilt und bekommt trotzdem 363.000 Euro. "Es kann nicht sein,
dass wir eine Theaterreform machen, eine Theaterjury ins Leben rufen
und der Kulturstadtrat oder der Bürgermeister sich einfach nicht an
die Vereinbarungen halten", so Salcher.
Kritisiert wird weiters die Art und Weise der Subventionsvergabe.
"Andreas Mailath-Pokorny und Michael Häupl haben das ‚Wiener
Lustspielhaus' am 3. Juni der Öffentlichkeit präsentiert, erst heute
kommt der Akt in den Kulturausschuss. Damit wurde der Ausschuss
einfach übergangen."
Der dritte Kritikpunkt betrifft die Standortfrage. "Wir haben im Zuge
der Theaterreform lange und ausführlich über die Standorte in Wien
diskutiert. Viele Theater haben bei der Theaterjury für einen
Standort eingereicht. Das ‚Lustspielhaus', das aufgrund seiner
Steckkonstruktion ab- und neu aufgebaut werden kann und so an drei
verschiedenen Standorten spielen wird, besetzt fixe Standorte, die
nie diskutiert wurden. Bei der Vergabe dieser Subvention besteht
einmal mehr der Verdacht, dass der gute Wille für sinnvolle Reformen
zwar vorhanden ist, dass sich die handelnden Personen aber nicht an
die Vereinbarungen halten", so Salcher abschließend. (Schluss)
OTS0069 2004-06-15/10:38
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | VPR






