Kuntzl zu ORF-ZIB3: Ist das der neue Stil des ORF?

ORF-Redakteur bedient sich Gehrers Formulierungen

Wien (SK) "Es sind eigenartige Entwicklungen im ORF zu beobachten", SPÖ-Familiensprecherin Andrea Kuntzl bezeichnete den am Donnerstag in der ZIB3 gesendeten Beitrag des ZIB-Redakteurs Walter Sonnleitner als "klaren Bruch des ORF-Gesetzes". Der ORF hatte einem Bericht gesendet, der die Nachteile der Europäischen Wirtschaft mit der US-Amerikanischen aufzeigen sollte. Am Ende des Berichtes wurde die "Bereitschaft der Frauen Kinder aufzuziehen mit ihrer Freude an Partys" gegenüber gestellt. "Das erinnert doch eklatant an die fehlgeleitete so genannte Wertedebatte von Gehrer," stellte Kuntzl fest. "Die Schwarzfärbung des ORF treibt besorgniserregende Blüten". Kuntzl appellierte am Freitag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ an Generaldirektorin Linder, solche Entgleisungen nicht wieder zu zulassen. ****

"Die klare Abgrenzung von Wertungen und Kommentaren, gegenüber Tatsachenberichten ist im ORF-Gesetz festgeschrieben." "Mit erhobenen Zeigefinger" wurde in dem erwähnten Bericht versucht die komplexen Faktoren der demographischen Entwicklung zu verkürzen und in einem Atemzug zu moralisieren. "Zum einen geht es weder den ORF noch Gehrer etwas an wie Frauen ihre Lebensentwürfe planen. Zum anderen bewirken solchen Aussagen eine Schieflage in der Debatte um die Verantwortung der Politik gegenüber Familien." "Ich weiß nicht aus welchem Jahrhundert solche Ansichten stammen", denn Frauen würden zu Recht ihr Leben nicht mehr nur auf die Gründung einer Familie abstimmen. Kuntzl zeigte sich über die Vorgänge im ORF empört: "Hier wird einfach die Wortwahl der ÖVP übernommen und in Berichtform wiedergegeben. Die neuerlichen Versuche seitens der ÖVP die Einfärbung des ORF abzustreiten erscheinen in diesem Licht doch recht grotesk," so Kuntzl abschließend. (Schluss) up/mm

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