- 23.02.2004, 13:05:02
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Grüne/Moser: Kein Freibrief für gefährliche holländische Pestizide
Pflanzenschutzmittelgesetz muss repariert werden
Wien (OTS) - Durch die 'Gleichstellungsverordnung' laut
Pflanzenschutzmittelgesetz können in Österreich längst verbotene und
hochgiftige Pestizide wieder auf die Felder gebracht werden. Die
Gleichstellungsverordnung sieht nämlich vor, dass in den Niederlanden
zugelassene Pestizide künftig auch in Österreich verwendet werden
dürfen. Die Niederlande sind bekannt für eine pestizidintensive
Landwirtschaft. "Die Ankündigung von Landwirtschafts- und
Umweltminister Pröll, einige der giftigsten Pestizide, die durch die
Gleichstellungsverordnung zugelassen werden sollen, per Verbot wieder
vom Markt zu nehmen, löst das Problem nicht", so die
KonsumentInnensprecherin der Grünen, Gabriela Moser. Sie fordert eine
Reparatur des Pflanzenschutzmittelgesetzes 2002.
"Die damalige Novelle öffnet Tür und Tor für Pestizide aus anderen
EU-Mitgliedstaaten, die in Österreich längst verboten sind. Das
Beispiel Niederlande zeigt, dass dadurch hochgiftige Substanzen durch
die Hintertür wieder auf die österreichischen Felder kommen können",
erläutert Moser.
Notwendig ist daher die sofortige Reparatur des
Pflanzenschutzmittelgesetzes. "Als Umweltminister ist Minister Pröll
der Umwelt und nicht der Chemie-Lobby verpflichtet. Und
Gesundheitsministerin Rauch-Kallat muss in der Höchstwerteverordnung
sicherstellen, dass die österreichischen KonsumentInnen nicht mit den
problematischen holländischen Grenzwerten für Pestizide abgespeist
werden", fordert Moser. Die Pestizidrückstände bei Obst und Gemüse
seien ohnehin alarmierend hoch.
Durch die Gleichstellungsverordnung mit Holland sei auch ein
Kontroll-Chaos entstanden, da nicht geklärt sei, ob für die
holländischen Pestizide die österreichischen oder die holländischen
Grenzwerte gelten sollen. "Eine effektive Kontrolle wird dadurch ad
absurdum geführt", so Moser. Die Grünen haben diesbezüglich bereits
parlamentarische Anfragen an Umweltminister Pröll und
Gesundheitsministerin Rauch-Kallat eingebracht und fordern eine
Bereinigung des Pestizid-Chaos im Sinne der KonsumentInnen und der
Umwelt.
Rückfragehinweis:
Die Grünen, Tel.: +43-1 40110-6697, presse@gruene.at
OTS0121 2004-02-23/13:05
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