Hoscher: "Jahr 2004 sollte Jahr des Tourismus sein"
"Die Finanzierung der Österreich Werbung muss außer Streit gestellt werden"
Wien (SK) "Aufgrund der Tatsache, dass der österreichische Tourismus mit über 18 Prozent Anteil am BIP einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige ist, sollte insbesondere der zuständige Minister Bartenstein das Jahr 2004 zum Jahr des Tourismus ausrufen und entsprechend vermarkten", forderte SPÖ-Tourismussprecher Dietmar Hoscher am Freitag bei einer Pressekonferenz. Gerade weil die Branche derzeitige Erfolge vorzuweisen habe, so Hoscher, dürfe man sich nicht auf Jubelmeldungen beschränken, sondern müsse sich auch mit der Zukunft beschäftigen. Hoscher wies drauf hin, dass ein wesentlicher Erfolgsfaktor im effizienten Marketing liege, das durch die Österreich Werbung (ÖW) zwar durchaus gut gemacht werde, jedoch aufgrund mangelnder finanzieller Mittel nicht optimal sei. Hoscher:
"Die Finanzierung der Österreich Werbung muss endlich außer Streit gestellt werden."****
In den letzten Jahren sei die Marketing-Schlagkraft der ÖW von politischer Seite kaum unterstützt worden, so Hoscher, der betonte, dass nur noch der Bund und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) für die finanzielle Unterstützung der ÖW zuständig seien. Gerade die WKÖ diskutiere aber in regelmäßigen Abständen über eine etwaige Einstellung der Finanzierung, so Hoscher weiter. "Die Wirtschaftskammer soll ihren Beitrag außer Streit stellen oder sich komplett zurückziehen." Durch eine gesicherte und erhöhte Finanzierung müsse die ÖW gestärkt werden, betonte der SPÖ-Tourismussprecher, um ihrer Rolle als Speerspitze des österreichischen Tourismus gerecht zu werden. Vorstellbar für Hoscher ist auch eine verstärkte Kooperation der ÖW mit der AUA nach dem Motto: "Zusammenarbeit der stärksten Werbeorganisation Österreichs mit der erfolgreichsten Verkaufsorganisation Österreichs."
Ein optimiertes Tourismusmarketing könne auch viel dazu beitragen, die Nächtigungszahlen österreichweit anzuheben, so Hoscher, der betonte, dass durchaus 140 Millionen Nächtigungen pro Jahr möglich seien, von denen man aber derzeit weit entfernt sei. Gerade durch die EU-Erweiterung habe Österreich einerseits eine verstärkte Konkurrenzsituation, aber andererseits auch große Chancen, unterstrich der SPÖ-Tourismussprecher. Auch hier zeige sich einmal mehr die Notwendigkeit einer stärkeren finanziellen Unterstützung der ÖW, so Hoscher, damit diese den Erfordernissen der stärkeren Präsenz in den Märkten des erweiterten Europas, aber auch der Reformstaaten des Ostens, wie etwa Bulgarien, gerecht werden könne. Hoscher: "Wir fordern 15 Millionen Euro auf drei Jahre verteilt. Österreich soll in diesen Märkten als 'die Urlaubsdestination' positioniert werden."
Bedeutend sei außerdem eine vermehrte Schaffung regionaler Marken und Vermarktungseinheiten, die international beworben werden können, forderte Hoscher. Zwar sei Österreich "Tourismusweltmeister", aber das Problem seien zu kleine Betriebe. Durch Kooperationen und Zusammenlegungen, so der SPÖ-Tourismussprecher, seien auch hier die "Betriebgrößen" zu steigern. Hoscher führte auch die Steiermark an, die ihre derzeitigen 13 Regionalverbände auf sieben zusammenlege, was ein erster Schritt in die richtige Richtung sei, ganz im Gegenteil zu Tirol, das über 149 Tourismusverbände verfüge.
Zielsetzung müsse es daher sein, so Hoscher weiter, starke regionale touristische Kompetenzzentren zu schaffen, die in Zukunft, wie z. B. beim Thema Wellness und Wein, bundesländerübergreifend, aber auch durchaus grenzüberschreitend sein können. Hoscher führte als Musterbeispiel Wien an, das mit dem Tourismuskonzept "Wien 2010" Vorbildliches leiste. Insbesondere das Mozartjahr 2006 gemeinsam mit Salzburg und die Europameisterschaft 2008 seien hier zu nennen, so Hoscher.
Wichtig, so Hoscher abschließend, sei es jedenfalls, die Zukunft des Tourismuslandes Österreich aktiv zu gestalten und die politische Verantwortung endlich wahrzunehmen. Vorstellbar und wünschenswert sei auch ein eigenes Tourismusministerium. Schließlich, so Hoscher, habe auch die Landwirtschaft eine eigenes Ministerium, obwohl der Anteil derselbigen am BIP ein weitaus geringerer sei. Speziell für das Tourismusland Österreich gelte. "Auch nicht gemachte Gewinne sind Verluste." (Schluss) rr
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