- 29.12.2003, 11:01:49
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Simon Wiesenthal wird 95
Wien (OTS) - Ing.- Arch. DDr.h.c. Simon Wiesenthal wird am 31.
Dezember 95 Jahre alt. Wiesenthal, Gründer des Dokumentationszentrums
des "Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes", ist mit seinem
Jahrzehnte langen Einsatz für die Gerechtigkeit zu einer moralischen
Instanz in dieser und anderen Fragen geworden. Der Ehrenbürger der
Stadt Wien, der "Recht, nicht Rache" hinsichtlich der Verbrechen des
NS-Regimes forderte, setzt sich mit der Kraft seiner moralischen
Integrität für das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer
und religiöser Gruppierungen ein.
Simon Wiesenthal wurde am 31. Dezember 1908 in Buczacz (damals
Galizien, heute Ukraine) geboren. Er studierte Architektur an den
Technischen Hochschulen in Prag und Lemberg und war in dieser Branche
von 1933 bis 1941 tätig. Während de Zweiten Weltkrieges wurde er
verhaftet, in verschiedenen Konzentrationslagern interniert und
entging nur durch eine Reihe glücklicher Umstände dem Tod. Nach dem
Krieg widmete sich Wiesenthal der Suche nach Kriegsverbrechern. 1947
baute er in Linz ein Dokumentationszentrum auf, das sich die
Zusammenführung auseinander gerissener jüdischer Familien zum Ziel
setzte und das bis 1954 bestand.
Im Gefolge der Gefangennahme von Adolf Eichmann 1961, an der
Wiesenthal maßgeblichen Anteil hatte, eröffnete er das bis heute
bestehende Jüdische Dokumentationszentrum in Wien, die sich die
Verfolgung nationalsozialistischer Kriegsverbrecher zur Aufgabe
machte.
Neben dieser Aufgabe, der sich Wiesenthal mit großer Intensität
widmete, verfasste er auch eine Reihe von Büchern, in denen er über
seine Erlebnisse und seine Tätigkeit berichtet, darunter "Doch die
Mörder leben" (1967) und "Recht, nicht Rache" (1988), in dem er seine
Erinnerungen niederlegte.
Simon Wiesenthal hatte auch erheblichen Anteil an der
Errichtung des im Jahr 2000 enthüllten Mahnmals für die Opfer der
Shoa auf dem Judenplatz.
Simon Wiesenthal hat für seine unermüdliche Tätigkeit zahllose
internationale Ehrungen und Würdigungen erfahren, 7 Universitäten,
darunter die Universität Wien haben ihm das Ehrendoktorat verliehen,
1995 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt. (Schluss) gab
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