- 17.12.2003, 08:54:01
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Wirtschaftswachstum im III. Quartal 0,8% gegenüber dem Vorjahr und 0,3% gegenüber dem Vorquartal
Wien (WIFO) - Nach einer Erhöhung des realen BIP von 0,7% im II.
Quartal betrug das Wirtschaftswachstum im III. Quartal im
Vorjahresvergleich 0,8%. Bereinigt um Saison- und Arbeitstagseffekte
wuchs die gesamtwirtschaftliche Produktion gegenüber dem Vorquartal
neuerlich um 0,3%. Abermals kamen die Hauptimpulse von der deutlichen
Erholung der Nachfrage nach Investitionsgütern: Nach einem Rückgang
seit 2001 bestand hier hoher Nachholbedarf; zudem wurden die
Konjunkturbelebungsmaßnahmen der Regierung wirksam. Konsum und
Auslandsnachfrage zeigten wenig Dynamik.
Die Konjunkturschwäche hielt in Österreich im III. Quartal 2003
an. Bereinigt um Saison- und Arbeitstagseffekte verstärkte sich die
Dynamik nicht, wie im Vorquartal erreichte das Wirtschaftswachstum
0,3% gegenüber der Vorperiode.
Die aktuellen Konjunkturinformationen sind seit einigen Monaten
mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, da die von Statistik Austria
veröffentlichte Konjunkturerhebung lediglich bis Mai reicht. Der
Konjunkturtest des WIFO liefert derzeit eine vorläufige
Datengrundlage.
Im III. Quartal ging der Hauptimpuls des Wirtschaftswachstums
neuerlich von den Investitionen aus: Die Bruttoanlageinvestitionen
stiegen gegenüber dem Vorjahr real um 2,7%, nachdem sie bereits im
Vorquartal um 3,3% zugenommen hatten. Besonders kräftig wurden mit
+7,7% die Fahrzeuginvestitionen ausgeweitet. Die Investitionen in
Maschinen und Elektrogeräte stiegen zum zweiten Mal in Folge (real
+2,5%). Die Bauinvestitionen belebten sich weiter, im Wohnbau
erreichte die Rate real +1,8%, im Nichtwohnbau +1,5%.
Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern wuchs im
III. Quartal 2003 mit real +0,2% im Vorjahresvergleich nur schwach.
Der öffentliche Konsum erhöhte sich nur mäßig (+0,6% gegenüber dem
Vorjahr), anhaltende Sparbemühungen im öffentlichen Bereich lassen
diese Nachfragekomponente nur wenig expandieren.
Hatte die österreichische Exportwirtschaft 2002 trotz der
ungünstigen internationalen Konjunkturlage noch relativ kräftige
Zuwächse erzielt, so zeigt sich heuer eine deutliche Verlangsamung
des Wachstums. Die Gesamtexporte nahmen im III. Quartal real um nur
1,1% zu, nach -1,7% im Vorquartal. Die Schwäche betraf sowohl die
Güter- als auch die Dienstleistungsausfuhr mit Ausnahme des
Reiseverkehrs - hier stieg der Export real um 3,5%.
Die Belebung der Ausrüstungsinvestitionen schlug sich auch in
einer Zunahme der Importnachfrage nieder. Die Einfuhr von Gütern
wuchs im III. Quartal real um 2,9%. Seit Jahresanfang beträgt der
kumulierte Zuwachs real 2,5%; er liegt damit um 1 Prozentpunkt über
jenem der kumulierten Güterausfuhr (real +1,5%). Daraus resultiert
eine Belastung der Handelsbilanz. Die Gesamteinfuhr stagnierte im
III. Quartal (+0,1%), da die Dienstleistungsimporte real um 4,9%
abnahmen. Auch die in dieser Position enthaltene Reiseverkehrseinfuhr
verringerte sich (real -1,3%).
Auf der Entstehungsseite ist im III. Quartal nur für das
Energiewesen ein kräftiger Zuwachs der realen Wertschöpfung zu
verzeichnen (+3%). Ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahr
ergab sich für die Land- und Forstwirtschaft (real -8,1%), eine
leichte Abnahme im Banken- und Versicherungswesen (-0,3%) und in der
öffentlichen Verwaltung (-0,2%). Die Sachgütererzeugung produzierte
- nach einer deutlichen Abnahme um real 2% im 1. Halbjahr - im III.
Quartal um 1,3% mehr als im Vorjahr.
Übersicht 1: Ergebnisse der vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung - auf der WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/presse)
Abbildung 1: Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes - auf der
WIFO-Website (http://www.wifo.ac.at/presse)
OTS0016 2003-12-17/08:54
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