• 30.05.2003, 13:15:17
  • /
  • OTS0165 OTW0165

Frais: Sichere Pensionen sind nur durch Umlageverfahren zu garantieren

Pensionskassen-Gesetzesnovelle kostet die Betroffenen durchschnittlich 1060 Euro

Linz (OTS) - Durch die bevorstehende Novelle des
Pensionskassengesetzes zum Nachteil der zukünftigen Pensionisten
müssen erneut viele Menschen um - diesmal private - Pensionen bangen.
"Die Pensionskassen wären nach derzeitiger Rechtslage verpflichtet
jene 400 Millionen Euro, die auf den 1,5-prozentigen Mindestertrag
fehlen, aus Eigenmitteln nachzuschießen. Doch stattdessen will die
Regierung einfach das Pensionskassengesetz ändern und damit die
Privatpensionsbezieher um die garantierte Rendite bringen!" so Frais.
"Es zeigt sich deutlich, dass Pensionskassen in keiner Weise eine
nachhaltige Alternative zum umlagefinanzierten Pensionsmodell
darstellen. Private Pensionen sind - weil börsenabhängig - immer
Spekulationsware. Wie sich jetzt zeigt, sind auch garantierte
Privatpensionen im Falle von Gesetzesänderungen nicht sicher. Deshalb
müssen wir für den Erhalt des bewährten umlagefinanzierten Systems
kämpfen - Pensionen dürfen nicht zur Zitterpartie werden."

Mit dieser Gesetzesnovelle würde weitgehend den Interessen der
Pensionskassen-Eigentümer Rechnung getragen, betont Frais. "So wird
in Hinkunft nicht einmal mehr die Mindestverzinsung von 1,5 Prozent
über einen Zeitraum von 5 Jahren eingehalten. Diese Verzinsung war
eine garantierte Leistung im Bereich der Privatpensionen. Die
Regierung streicht also selbst garantierte Leistungen!"

Die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung sind vor allem dadurch zu
spüren, dass mangels Zuzahlung der garantierten Zinsbeträge in Höhe
von 400 Millionen Euro in der Folge keinerlei Zinseszinsen über die
weitere Laufzeit entstehen können, erklärt Frais. "An effektiven
Schaden sind samt Zinseszinsen durchschnittlich zirka 1060 Euro pro
Betroffenem zu erwarten. Wobei natürlich weitere Gesetzesnovellen
zusätzliche Verschlechterungen bringen könnten."

"Eine solche Auslieferung der Altersversorgung an die Spekulationen
internationaler Börsenhaie kann nicht im Sinne einer langfristig
orientierten Volkswirtschaft sein. Es hat sich gezeigt, dass
Pensionskassen keine Alternative sind und der Staat sich seiner
Verantwortung um die Pensionen der Bevölkerung nicht entledigen darf.
Österreich darf nicht vom erfolgreichen Kurs der sozialen
Marktwirtschaft zum Risikotrip des reinen Börsenkapitalismus
wechseln," so Frais.

OTS0165    2003-05-30/13:15

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | DS4

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel