- 01.05.2003, 12:49:32
- /
- OTS0053 OTW0053
Bartenstein: Ältere Arbeitnehmer können Lücke füllen
Höhere Beschäftigungsquote Älterer wichtig für Österreich
Wien, 1. Mai 2003 (ÖVP-PD) "Es gibt eine Verknappung am Arbeitsmarkt.
Das ist ein scheinbarer Widerspruch zu Arbeitslosenzahlen, die in
Österreich in den vergangenen zwei Jahren ungewöhnlich hoch waren.
Erst dieser Tage hat die Wirtschaft das Fehlen von Fachkräften
bemängelt. Wir wissen, dass gerade ältere Arbeitnehmer hier manche
Lücke füllen können, die Jüngere heute nicht schließen können", sagte
Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein heute,
Donnerstag, anlässlich des "Tages der neuen Arbeit" der ÖVP im Wiener
Ares-Tower. Die demographische Entwicklung sei eine Fehlentwicklung,
die nicht von heute auf morgen abänderbar sei. Zudem habe das in den
80er und 90er Jahren zwar international vorhandene, aber "in
Österreich überproportional bestehende" Problem, Personal- und
Kostenprobleme in den Unternehmungen über Entlassungen älterer
Arbeitnehmer zu lösen, zu einer Verschärfung der Arbeitsmarktlage
beigetragen. ****
Faktum sei, dass es in Europa noch nie so viele alte Menschen und so
wenig Nachwuchs gegeben habe. Gerade einmal 38 Prozent der 50- bis
64-jährigen stünden in Euroopa noch im Arbeitsprozess. Österreich
zähle hier mit 28,6 Prozent zu den Schlusslichtern. Das
sozialdemokratisch geführte Schweden, das in der vergangenen Zeit
Reformen umgesetzt habe, die "wir in Österreich in den nächsten
Wochen noch durchführen müssen und werden", weise demgegenüber in
dieser Bevölkerungsgruppe eine Erwerbsquote von 67 Prozent auf. Zudem
gebe es in Österreich einen Trend, immer später in das Berufsleben
einzusteigen, immer kürzer im Erwerbsleben zu verweilen und, als
"Segnung der gestiegenen Lebenserwartung", immer länger in der
Pension zu verbleiben. Während die Verweildauer in der Pension im
Jahre 1970 noch 8,8 Jahre betragen habe, sei diese im Jahr 2001 auf
über zwanzig Jahre gestiegen. "Das ist natürlich auch ein
Finanzierungsproblem, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass die
Menschen heute schon weniger als die Hälfte des gesamten Lebens im
Erwerbs- und damit Beitragsleben stehen", so Bartenstein.
Diese Entwicklung sei nicht nur eine Frage der Gesellschaftspolitik
oder der Finanzierbarkeit des Pensionssystems, sondern auch eine der
Wettbewerbsfähigkeit. "Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass eine
höhere Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer aus
Wettbewerbsgründen für Österreich unbedingt erforderlich ist." Es
gebe keinen Hinweis darauf, dass ältere ArbeitnehmerInnen weniger
produktiv, weniger leistungsfähig wären, als jüngere. "Unser Ziel
muss es sein, die Menschen durch Motivation und Schaffung von
Rahmenbedingungen länger im Erwerbsleben zu halten und zu einem
höheren Pensionsanrittsalter zu kommen. Ein Pensionsantrittsalter von
etwas über 58 Jahren bei Männern macht uns wahrscheinlich sogar zu
Weltmeistern in Sachen Pensionsantrittsalter, kann aber aus Sicht der
Nachhaltigkeit nicht länger vertreten werden", so Bartenstein. Ein
längerer Verbleib im Erwerbsleben und ein späterer Eintritt in die
Pension könne aus volkswirtschaftlicher Sicht, aber auch aus Sicht
der Bürger, bei dementsprechend altersgerechter Gestaltung des
Arbeitslebens, nur als win-win-Situation gesehen werden. "Wir sind
auf gutem Wege dorthin. Die Arbeitswelt wird altersgerechter, daran
werden wir weiter arbeiten."
Die ÖVP habe in Richtung älterer Arbeitnehmer, aber auch für jene
unter 25 Jahren Maßnahmen gesetzt, die im Jahr 2004 mit 345 Millionen
Euro Mehraufwand verbunden sein werden. Dies sei eine "enorm wichtige
Investition in die Arbeitsmarktsituation". Neben der
Lohnnebenkostensenkung mit Jänner 2004, der Einführung des
Rechtsanspruches auf Qualifikation für unter 25- und über 50-jährigen
durch das AMS sei vor allem die Fortsetzung des
Altersteilzeit-Projektes zu nennen. Hier würden die
Übergangsbedingungen sicher stellen, "dass Menschen, die heute schon
in Altersteilzeit sind oder in den nächsten Monaten gehen werden,
tatsächlich auch gesichert in den Ruhestand gehen können. Weiters
würde das Bonus-Malus-System für ältere Arbeitnehmer frauengerechter
gestaltet werden.
Bartenstein merkte abschließend an, es gebe "immer mehr Unternehmen",
die konsequent die richtigen Maßnahmen zur Wahrung der Interessen
älterer Arbeitnehmern setzen, "weil sie wissen, dass sie andernfalls
in zehn, fünfzehn Jahren nicht mehr die gewohnte Qualität erzielen
können."
Rückfragehinweis: Österreichische Volkspartei
Abteilung Presse und Medien
Tel.: (++43-1) 40 126-420
mailto:cvd@bp.oevp.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NVP






