- 01.05.2003, 10:00:00
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Ein Abend der Improvisation im RadioKulturhaus: Elke Krystufek und die Linzer Philharmonie
Wien (OTS) - Provokante Performances, Körperlichkeit der Kunst,
Enfant terrible der Wiener Szene - sagen Kritiker. Sie aber sagt:
"Hinter den meisten meiner Arbeiten steht ein malerischer Gedanke."
Am Mittwoch, den 7. Mai ist Elke Krystufek zu Gast im RadioKulturhaus
und wendet sich einem bisher ungewohnten Genre zu: Sie tritt als
Sängerin auf und wird vom Amateur-Orchester Linzer Philharmonie mit
schrägen Klängen begleitet.****
Der international erfolgreichen und viel diskutierten Künstlerin
Elke Krystufek war kürzlich eine Personale in der Sammlung Essl
gewidmet. Die Ausstellung "Nackt & mobil", die vor wenigen Tage zu
Ende ging, zeigte die erste umfassende Werkschau ihres inhaltlich und
medial reichen Oeuvres. Im Zentrum von Krystufeks Schaffen, das sich
aus Collagen, Leinwandbildern, Fotografien, Zeichnungen, Videos,
Installationen und Performances zusammensetzt, steht das
Selbstporträt. Die Kunstfigur "Elke Krystufek" ist als
Projektionsfläche ein Spiegelbild visualisierter gesellschaftlicher
Zuschreibungen. Was geschieht nun, wenn diese Kunstfigur leibhaftig
als Sängerin auf die Bühne tritt? Wenn sich das wandelnde
Selbstporträt auf ein Publikum einlassen muss? Im Großen Sendesaal
wird am 7. Mai eine weitere Folge der provokanten Krystufek'schen
Soap-Opera für die Gesellschaft des Spektakels inszeniert.
Begleitet von der Linzer Philharmonie singt Krystufek eine
ungewöhnliche Auswahl an Musikstücken - von "Habanera" aus Bizets
"Carmen" und dem "Triumphmarsch" aus Verdis "Aida" über Frank
Sinatras "New York, New York" bis zu Udo Jürgens "Und immer wieder
geht die Sonne auf".
Die Linzer Philharmonie, ein etwa 60 Personen umfassendes
Orchester, wurde im April 2000 von Hannes Langeder gegründet. Der
Beiname "Dilettantenorchester" vermag eine Besonderheit dieser
Formation auf den Punkt zu bringen: Wesentlich ist nicht, dass die
Musikerinnen und Musiker einstudierte Stücke mit Perfektion, sondern
vielmehr mit Leidenschaft und Begeisterung spielen. Das fehlerfreie
Beherrschen eines Instruments ist also kein Kriterium für die
Beteiligung an dem Orchester; ausschlaggebend sind Lust am Spielen
sowie die Bereitschaft, Fehler zu machen und sich auf das
Unvorhersehbare einzulassen. Das bewusste Spiel des
"Dilettantenorchesters" mit dem Mittel des musikalischen Fehlers
dient als Metapher für Menschlichkeit und die ihr ureigene
Eigenschaft der Unzulänglichkeit. Die Auftritte der Linzer
Philharmonie sind imposant, unterhaltsam, ja fast spektakulär. Die
Bandbreite ihres Repertoires von ernster Musik über die Operette bis
hin zu Pop, die Verknüpfung unterschiedlicher Ausdrucksformen -
Performance, Musik, Tanz, Schauspiel etc. - auf der einen Seite und
die Konzeption des Orchesters als eine alternative Form eines
sozialen Modells auf der anderen lassen sich nur unter einem
erweiterten, offener definierten Kunstbegriff verstehen.
Ergänzend zu den Gesangseinlagen von Elke Krystufek werden
Liebesgedichte (Goethe bis Nietzsche) vorgetragen; Balletteinlagen
der zehnköpfigen Formation "Die Buschwindröschen" komplettieren
diesen Abend, der unter dem Motto der Improvisation steht. Ein Abend
mit ungewissem Ausgang ...
Elke Krystufek und die Linzer Philharmonie sind am Mittwoch, den
7. Mai 2003 im Großen Sendesaal des RadioKulturhauses zu erleben.
Beginn ist um 19.30 Uhr, Eintritt: 11 Euro. Eine Veranstaltung in
Kooperation mit der Sammlung Essl. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und
bitten um Ihre Zusage unter der Telefonnummer 01/501 01/18175.
Weitere Informationen zum Programm des RadioKulturhauses gibt es auf
der Homepage http://kultur.orf.at/radiokulturhaus oder über das
Kartenbüro (Tel. 01/501 70-377).(hb)
Rückfragehinweis: ORF Radio Öffentlichkeitsarbeit
Barbara Hufnagl
Tel.: 01/501 01/18175
mailto:barbara.hufnagl@orf.at
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