• 25.03.2003, 11:46:37
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Mittel- und Osteuropa: Unter den Top-Exportregionen Österreichs

Infrastruktur-Konferenz mit Nachbarstaaten um Verkehrsanbindung zu verbessern - Koren: Wir bringen die zuständigen Behörden zusammen

Wien (PWK 176) - "Auch wenn 2002 die Entwicklung der
österreichischen Exporte generell hervorragend war, so stechen unter
den Top-Exportdestinationen die Länder Mittel- und Osteuropas
hervor", sagte Walter Koren, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT ÖSTERREICH
(AWO) auf einer Pressekonfernz im Rahmen der Außenwirtschaftstagung
Mittel- und Osteuropa in der WKÖ heute in Wien. Den Fragen der
Journalisten stellten sich weiters die WKÖ-Handelsdelegierten Rudolf
Thaler (Warschau), Michael Angerer (Prag), Konstantin Bekos
(Bratislava), Peter Rejtö (Budapest), Hans Knausl (Moskau) und
Christian Gessl (Kiew).
Während die weltweiten Ausfuhren um 4,1 Prozent zulegten, lagen etwa
die Exportzuwächse nach Polen oder in die Slowakei mit 6,4 bzw. 12,3
Prozent weit darüber. Die Ausfuhren nach Deutschland, der wichtigsten
Zieldestination, steigerten sich nur um 2,2 Prozent. Koren: "Ungarn
nimmt mit einem Anteil von 4,3 Prozent an den weltweiten Exporten den
siebenten Rang unter den wichtigsten Exportdestinationen ein." Gute
Chancen bieten sich vor allem in den vier EU-Erweiterungsländern
neuen Exporteuren und KMU mit Erfahrung im Binnenmarkt. In Russland
und der Ukraine gilt es, den Aufschwung der letzten Jahre zu nutzen.
Ziel der AUSSENWIRTSCHAFT ÖSTERREICH (AWO) ist es, in den
benachbarten Ländern unter die Top 3 bei den Auslandsinvestitionen zu
gelangen. Dafür setzt die AWO Branchenschwerpunkte. Besonders in den
Bereichen Umweltschutz, Verkehrsinfrastruktur und im
Agrartechnologie- und Lebensmittelsektor sollen Unternehmen gezielt
über die in diesen Bereichen vorhandenen EU-finanzierten Programme
(ISPA, SAPARD und TACIS) informiert werden. Im Bereich
Verkehrsinfrastruktur wird die AWO auf Initiative der
Handelsdelegierten aus Prag und Bratislava eine
Infrastruktur-Konferenz ins Leben rufen. Koren: "Wir wollen die
verkehrstechnische Anbindung an die künftigen EU-Mitglieder
vorantreiben und werden diesbezüglich die zuständigen Ministerien und
Behörden zusammenbringen."
Eine weitere neue Veranstaltungsreihe der AWO unter dem Titel "Neue
Nachbarschaft" wird im wesentlichen auf die Beitrittsländer
ausgerichtet sein. Quer durch alle Bundesländer werden heuer in einer
persönlichen Motivierungs- und Informationskampagne Firmen auf
Chancen in den benachbarten Märkten aufmerksam gemacht.

Die Länder der Region Mittel- und Osteuropa:
Polen: Exportschlager sind Elektrische Maschinen Made in Austria

Die österreichischen Ausfuhren nach Polen steigerten sich 2002 um 6,4
Prozent (Volumen: 1,3 Mrd Euro). Hauptexportprodukte waren
elektrische Maschinen und Apparate, Zugmaschinen, Kunststoffe,
pharmazeutische und chemische Produkte. Die Importe fielen um 1,7
Prozent auf 922,3 Millionen Euro. Österreichs Gesamtinvestitionen in
Polen werden bis Mitte 2002 mit 787,8 Millionen Euro angegeben. Das
tatsächliche Investitionsvolumen ist allerdings größer, da der
Erhebungsmodus geändert wurde und nur Investitionen über einer
Million Euro erfasst werden und die Investitionen der
österreichischen KMU diesen Wert im Regelfall nicht erreichen.

Tschechien: Wichtigste Destination für Direktinvestitionen

Mit einem Investitionsvolumen von knapp vier Milliarden Euro (2002)
ist Tschechien die wichtigste Destination für österreichische
Direktinvestitionen unter den Reformstaaten. Österreichs Exporte
stiegen 2002 um 3,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, die Importe
legten um 5,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu. Ein Drittel des
bilateralen Handels entfällt auf Produkte der Warengruppe
Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge. Der Bereich "Umwelttechnik"
lässt wegen der bis 2010 umzusetzenden EU-Richtlinien bedeutende
Investitionen mit EU-Kofinanzierung und gute Geschäftsmöglichkeiten
erwarten.

Slowakei: Österreich ist Nr.2 bei Auslandsdirektinvestoren

2002 legten die österreichischen Slowakei-Exporte um 12,3 Prozent
(1,1 Mrd Euro) zu. Das geringere Wachstum der slowakischen
Lieferungen nach Österreich im selben Zeitraum (7,7% auf 1,2 Mrd
Euro) bewirkte eine Verringerung des Handelsbilanzdefizits. Bei
Exporten dominierten Maschinen, Ausrüstungen und bearbeitete Waren.
Auch Konsumgüterexporte verzeichneten eine kräftige Steigerung, zumal
sich die Inlandsnachfrage durch die Zunahme der Reallöhne belebt hat.
Mit einem Anteil von 19 Prozent liegt Österreich an zweiter Stelle
hinter Deutschland unter den Auslandsinvestoren. Insgesamt sind über
1.500 österreichische Betriebe in der Slowakei präsent. Chancen gibt
es in den Bereichen Umwelttechnologie, IT, Tourismus, Bau und Holz.

Ungarn: Top-Exportdestination in Mittel- und Osteuropa

Nach einem - seit sieben Jahren erstmaligen - Rückgang der
österreichischen Exporte nach Ungarn um 4,6 Prozent im Jahr 2001,
stiegen diese 2002 wieder um 0,9 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.
Stark angestiegen sind die Ausfuhren von Zugmaschinen und
Kraftfahrzeugen, Raffinerieerzeugnissen sowie Papier und Pappe. Die
Importe sanken um 4,9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Österreich hat
am ungarischen Markt einen Anteil von acht Prozent und stellt Ungarns
zweitgrößten Handelspartner hinter Deutschland dar. Exportchancen
nach Ungarn bestehen Umweltschutzbereich, da das Land diesbezüglich
großen Nachholbedarf hat.

Russland: Erstmals fast eine Milliarde Exportvolumen

2002 brachte mit einem Exportvolumen von 953 Millionen Euro einen
neuen Rekord der österreichischen Ausfuhren nach Russland (+1,3%). 40
Prozent der Ausfuhren sind dem Sektor Maschinenbauerzeugnisse
zuzurechnen. Überdurchschnittlich stiegen die Nahrungsmittelexporte
(+24%). Die Importe sanken um 9,9 Prozent auf eine Milliarde Euro,
hier dominieren Erdgas und Erdöl (80%). Österreich punktete 2002 auch
bei Investitionen. Im Sommer wurde die Papierfabrik Syktyvkar von der
Neusiedler-Gruppe übernommen. Im Herbst erfolgte der Spatenstich für
ein Spanplatten- und Parkettwerk der Firma Kronospan bei Moskau.

Ukraine: Zweitwichtigster Handelspartner der GUS

Das bilaterale Außenhandelsvolumen hat sich in den vergangenen Jahren
dynamisch entwickelt. Seit 1992 haben sich die österreichischen
Importe aus der Ukraine verfünffacht und die österreichischen Exporte
versechsfacht. 2002 machte das Exportplus 1,5 Prozent (273 Mio Euro)
aus. Signifikante Zuwachsraten konnten bei Nahrungsmitteln erzielt
werden (+80% auf 10,6 Mio Euro). Die österreichischen Importe gingen
um 5,2 Prozent auf 252 Millionen Euro zurück, wobei traditionell
Rohstofflieferungen mit rund der Hälfte aller Einfuhren dominieren.
Die österreichischen Investitionen erreichten bis zum Oktober 2002
rund 180 Millionen Euro. Unter den GUS-Ländern ist die Ukraine der
zweitwichtigste Markt für österreichische Unternehmen. (BS)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich
Stabsabteilung Presse
Mag. Bernhard Salzer
Tel: 01/501 05 4464
Fax: 01/ 501 05 263

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