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"Neues Volksblatt" Kommentar: "Reflexe" (Von Franz Rohrhofer)
Ausgabe vom 8. März 2003
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Linz (OTS) - Niemand hat erwartet, dass die neue Regierung zum
Start die übliche 100-Tage-Schonfrist zugestanden erhalten würde. Das
muss auch nicht sein, blicken doch die meisten Regierungsmitglieder
auf lange Erfahrung zurück. Allerdings verwundert, wie einzelne
Oppositionspolitiker reflexartig gegen das Regierungsprogramm
schießen, als hätte es nicht wolchenlange intensive Verhandlungen
über nahezu alle Sachthemen gegeben. Selbst ein charmanter Herr Van
der Bellen scheint jede inhaltliche Annäherung vergessen zu wollen,
während Alfred Gusenbauer durchaus den Zug zum ernsthaften
Sachpolitiker einzuschlagen scheint. Der hat aber auch seinen Cap,
der umso lauter reflexartig losbellt. Nun mögen das die
Annehmlichkeiten eines sonst nicht so lustigen Oppositionslebens
sein, mehr an Show und weniger an sachliche Politik denken zu müssen.
Man stelle sich aber vor, diese Art Selbstdarstellung würde vier
Jahre durchgehalten. Die Reflexe des Wählers wären auch eindeutig.
Das hat schon das Wahlergebnis vom 24. November bewiesen. Kritik in
der Sache gehört dazu. Reflexartige Schüsse gegen jedes und alles,
noch ehe Details vorliegen, gehen nach hinten los. Bleibt das der
vorherrschende Stil der Opposition, braucht Kanzler Schüssel und
seinem Team nicht wirklich bange zu werden.
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