- 19.02.2003, 16:22:01
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ORF weist Kritik der IG-Autorinnen/Autoren zurück
Wien (OTS) - Die in einer Pressekonferenz der
IG-Autorinnen/Autoren und Vertretern anderer Kunstsparten und den
darauf folgenden Berichten in einigen Tageszeitungen von heute
geäußerte Kritik weist der ORF in aller Schärfe zurück. Es handelt
sich dabei größtenteils um Polemik, Unterstellungen und falsche
Fakten. Zudem wird versucht, ORF-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu
verunsichern und auch aufgerufen, sich unter Vorspiegelung falscher
Tatsachen gegen den ORF zu stellen.
Der ORF hat auf Grund seines gesetzlichen Auftrags ein
differenziertes Gesamtangebot von Information, Kultur, Unterhaltung
und Sport für alle anzubieten, das sich an der Vielfalt der
Interessen aller Hörer und Seher zu orientieren und diese ausgewogen
zu berücksichtigen hat. Das Schwergewicht des gesetzlichen Auftrags
liegt eindeutig auf Publikums-, sprich Konsumentenseite, und nicht
bei der Berücksichtigung von Produzenteninteressen. Es ist legitim,
dass jede Gruppe für sich maximale Berücksichtigung fordert, und
notwendig, dass der ORF eine Auswahl trifft. Der ORF wird sich von
Einzelinteressen nicht unter Druck setzen lassen, gesteht aber gerne
zu, dass er bei einer besseren Ertragslage der österreichischen
Kreativwirtschaft natürlich mehr Aufträge geben könnte und das auch
gerne täte.
Nicht ohne Zynismus wurde anlässlich der "Langen Nacht des Hörspiels"
gegen den Kulturauftrag des ORF polemisiert und demonstriert. Eine
etablierte Veranstaltung die Jahr für Jahr ein hervorragendes
mediales Echo findet und somit eine echte Aufwertung des Genres
Hörspiel ist. Um eine wachsende Hörergemeinde auch entsprechend zu
versorgen, entfallen auf diese Radiogattung im Jahresschnitt mehr als
zwei Stunden pro Woche. Um auf Grund der geänderten wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen diese Anzahl erhalten zu können, wird der ORF
künftig nur mehr das jeweilige Senderecht ankaufen, das Werkrecht
verbleibt somit beim Urheber. Als Alternative wäre nur eine Reduktion
der Produktionen verblieben, was weder im Sinne der Autoren noch der
Hörer gewesen wäre. Von einer Halbierung der Honorare kann keine Rede
sein. Gerade Ö1 ist ein Beispiel dafür, wie gut klassische
Bildungsinhalte bei den Hörern ankommen. Ö1 ist der erfolgreichste
Kultursender Europas und ein Bestandteil einer Radioflotte, in der
Bildungs- und Kulturauftrag höchste Priorität genießen.
Einen ebenso hohen Stellenwert genießen die Kulturprogramme in ORF 1
und in ORF 2 sowie in den neun Landesstudios. Als einziger
öffentlich-rechtlicher Sender im deutschsprachigen Raum bietet der
ORF in der Primetime ("ZiB 1") regelmäßig Kulturnachrichten.
"Treffpunkt Kultur" zählt mit bis zu 377.000 Zuschauern zu den
erfolgreichsten Kulturmagazinen im Fernsehen. "tipp - Die
Kulturwoche" am Sonntag wurde zum wichtigen Serviceangebot in Sachen
Kultur für das Publikum. Kultur-Dokumentationen und Dokumentarfilme
zählen ebenso zum fixen Bestandteil der Kulturberichterstattung.
Zudem bietet der ORF im Fernsehen sowie in den Radios während der
Festspielzeit hochkarätige Übertragungen und fundierte
Berichterstattung. 2002 verwendete der ORF in seinen
Fernsehprogrammen insgesamt 844 Fernsehstunden allein für kulturelle
Programme aus allen Bereichen der Kunst.
Zurückzuweisen ist der Vorwurf, dass die Landesstudios "... lauter
kleine Küniglberge" seien, verbunden mit der Kritik "die Ineffizienz
des ORF besteht in der Aufblähung seiner Strukturen". Damit wird dem
Zentralismus das Wort geredet und somit wäre das kreative Potenzial,
wie zum Beispiel Kameraleute in den Landesstudios, überflüssig. Die
Praxis beweist gerade das Gegenteil. Offensichtlich werden von
überregionalen Berufsvertretern lediglich die Interessen von
Kameraleuten in Wien wahrgenommen.
Der Bestand der Landesstudios entspricht dem Föderalismusgedanken der
Republik und ist gesetzlich verankert. Die Landesstudios sind nicht
nur einer der bedeutensten Kulturveranstalter des jeweiligen
Bundeslandes, sondern sind auch für zahlreiche Kulturschaffende die
einzige Plattform zur Präsentation ihrer Werke. Exemplarische
Beispiele sind die "Ars Electronica" aus Oberösterreich, der
jährliche Bachmann-Preis aus Kärnten, die "Festspielnächte", die
"Klangmeile", die Rauriser Literaturtage aus Salzburg, die
traditionellen Serien "Kulturfrühling" und "Kulturherbst" aus
Vorarlberg, die Kooperation mit den Bundestheatern sowie die diversen
"Langen Nächte der Musik", "- der Museen", "- der Literatur" aus
Wien, hochkarätige Konzertreihen aus Niederösterreich,
zeitgenössische Kunst aus dem Burgenland sowie die Musikprotokolle im
steirischen herbst und jüngst auch die Berichterstattung "Graz 2003"
aus der Steiermark.
Rückfragehinweis: ORF-Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
(01) 87878 - DW 12228
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