• 03.02.2003, 10:03:21
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Philippinen: Sattes BIP-Plus hilft auch Austro-Exporten

Koren: "Exporte sollten nach einem Einbruch 2002 heuer wieder zulegen" - Waagner-Biro Brückenbau und MCE Voest zogen dicken Auftrag an Land

Wien (PWK069) - Trotz der allgemeinen Weltwirtschaftsflaute und
landesinterner Probleme (Mindanao-Konflikt, Geiselnahmen), die dem
Image des Landes nicht förderlich waren, konnten die Philippinen im
vergangenen Jahr ein sattes BIP-Plus einfahren: 4,6 Prozent
Wirtschaftswachstum bedeuteten sogar eine Steigerung gegenüber 2001
mit 3,2 Prozent. Heuer rechnet die Regierung in Manila mit einem Plus
von 4,2 bis 5,2 Prozent. "2003 sollte auch ein gutes Jahr für die
österreichischen Außenhandelsbeziehungen mit den Philippinen werden",
erwartet Wolfgang Harwalik, Österreichs Handelsdelegierter auf den
Philippinen. Denn aufgrund einiger Projektabschlüsse bzw.
Implementierungen sind die Exportprognosen durchaus positiv zu sehen.
Die österreichische Wirtschaftspräsenz auf den Philippinen kann sich,
auch im Vergleich zu anderen EU-Ländern, zunehmend sehen lassen.
"Dies betrifft u.a. auch unsere Position bei der Finanzierung von
Infrastruktur-Projekten. So konnte im vergangenen Jahr ein
Brückenkonsortium, bestehend aus den Firmen Waagner-Biro Brückenbau
AG und MCE Voest GmbH & Co., einen Grossauftrag zur Lieferung von 124
Systembrücken aus Stahl mit einem Gesamtwert von ca. 36 Mio Euro an
Land ziehen", Wolfgang Harwalik über die jüngsten Erfolge
österreichischer Unternehmen in seinem Betreuungsbereich. Weiters war
auch die Firma Frequentis Nachrichtentechnik GmbH mit einem Auftrag
in der Größenordnung von 24 Mio Euro im Telekommunikationsbereich
erfolgreich. Beide Projekte, die sich nunmehr in der
Implementierungsphase befinden, sind mit tatkräftigster Unterstützung
der Außenhandelsstelle zustande gekommen, wie Koren betont. Letzteres
gilt auch für einen Auftrag der Firma EMCO Maier GmbH, die im
Ausbildungsbereich einen Auftrag von 18 Mio Euro für sich verbuchen
konnte. Für die erste substantielle Produktionsinvestition (Bereich
Feinpapier) des österreichischen Privatsektors auf den Philippinen
seit geraumer Zeit zeichnet die Firma Tann-Papier GmbH, die zum
Trierenberg Konzern gehört, verantwortlich.

Die wichtigsten österreichischen Ausfuhrprodukte auf den
philippinischen Markt sind elektrische und elektronische
Ausrüstungen, Brückenelemente aus Stahl, Papier, Pappe sowie
Pharamzeutika. "In den vergangenen Jahren war die Entwicklung der
österreischich-philippinischen Handelsbeziehungen von starken
Zuwachsraten, sowohl export- als auch importseitig geprägt", sagt
Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO) der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Im Jahr 2000 legten die Ausfuhren
um satte 50,3 Prozent auf ein Volumen von knapp 80 Mio Euro und die
Importe um 32,9 Prozent auf 56 Mio Euro zu. Auch 2001 konnte das
fünfte Jahr in Folge ein kräftiges Ausfuhrplus erzielt werden -
Exporte +16,5% auf 93 Mio Euro; Importe +20,8% auf 71 Mio Euro. In
den ersten zehn Monaten 2002 gab es indes auf beiden Seiten
Einbrüche. Die Ausfuhren gingen um 26 Prozent auf 54 Mio Euro
gegenüber der Vorjahresperiode zurück und die Einfuhren beliefen sich
in diesem Zeitraum auf 55 Mio Euro (-8,6%). Der Rückgang bei den
Exporten war in erster Linie bedingt durch das Auslaufen einiger
Großprojekte der vergangenen Jahre, ist aber nicht besorgniserregend,
da die nächsten Großprojekte gerade wieder im Anlaufen sind. In
einigen Produktsparten gab es aber auch 2002 gehörige Zuwächse bei
den österreichischen Ausfuhren. Chemische Erzeugnisse, die zehn
Prozent des Exportvolumens nach den Philippinen ausmachen, legten um
1,7 Prozent auf 5,8 Mio Euro zu. Bei Mess-, Prüf- und Kontrollgeräten
(vor allem medizinische Apparate) wurde sogar ein Plus von 18,5
Prozent auf 1,4 Mio Euro zu verzeichnen.

Die größten Chancen für österreichische Unternehmen sieht
Handelsdelegierter Harwalik bei Infrastrktureinrichtungen: "Da
besteht enormer Nachholbedarf." Insbesondere im Gesundheitsbereich
bei der Ausrüstung von Spitälern, im Bereich der
Transportinfrastruktur, in der Telekommunikation sowie beim Ausbau
von Flughäfen oder im Kraftwerkssektor. "Diese Sparten gehören auch
zu den Kernkompetenzen unserer Exportwirtschaft im internationalen
Wettbewerb", ergänzt Koren und somit ergeben sich gerade in diesen
Bereichen ungeheure Möglichkeiten. Weitere österreichischen
Ausfuhrschlager der Vergangenheit waren etwa Pharmazeutika, Papier
und Pappe, es nach wie vor für Austro-Unternehmen viel zu holen gibt.

Zur besseren Wahrnehmung der Möglichkeiten für österreichische
Unternehmen auf den Philippinen, organisiert die AWO
Wirtschaftsmissionen auf den Inselstaat. Koren: "Auch heuer wird
wieder starkes Lobbying für Österreich betrieben." Ende Jänner
startete die erste Wirtschaftsmission nach Manila zur Asiatischen
Entwicklungsbank sowie den Niederlassungen der Weltbank und der
International Finance Corporation vor Ort. Für den Spätherbst 2003
ist wieder eine österreichische Wirtschaftsmission mit dem
Schwerpunktthema Umwelttechnik vorgesehen. (BS)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich
Presseabteilung
Tel.: (++43-1) 50105-4464
Fax: (++43-1) 50105-263
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