"Konsument"-Test Fastenkuren: Mehr Unsinn denn Sinn
Fasten dient nicht der Gewichtsreduktion! "Konsument" räumt mit Mythos "Entschlacken" auf. Ärztliche Aufsicht unumgänglich.
Wien (OTS) - Weg mit dem Winterspeck! Unter diesem Motto werben
nun wieder viele Diät-Anbieter und verführen zu radikalen Fastenkuren. Je nach Kurpapst oder Anbieter wird eine verwirrende Vielfalt für Abnehmwillige angeboten: Wasser, Tee, Schleim, Rohsäfte, Zitronensaft, Molke, Wein, trockene Semmeln, Milch, Gemüsesuppe oder Obst. Für "Konsument" Anlass genug, um in der Februar-Ausgabe die bekanntesten Fastenkuren unter die Lupe zu nehmen. Der Bogen spannt sich von der F.X. Mayr-Kur über die magische Kohlsuppe bis zur Markert-Diät. Fazit: Radikale Fastenkuren und Formuladiäten sind zum Vergessen, wenn man dauerhaft abnehmen möchte. Einige haben sogar gesundheitsschädliche Nebenwirkungen. Deshalb empfiehlt "Konsument" nur Diäten, die zu einer langfristigen Änderung der Lebensweise animieren.
Auch wenn die Werbung mit anderen Versprechungen lockt, "Konsument" stellt fest: Fasten dient nicht der Gewichtsreduktion! Denn durch das Fasten allein verliert der Körper kaum Fett, sondern vor allem Wasser und Muskeleiweiß. Bei längerer Dauer geht man bei allen Fastendiäten ein ernst zu nehmendes Risiko von Mangelzuständen oder sogar gesundheitlichen Schäden ein. Da bei vielen Krankheitsbildern überhaupt nicht gefastet werden darf, rät "Konsument" vor dem Fasten einen Arzt zu konsultieren. Der Jo-Jo-Effekt ist bei Fastenkuren bereits vorprogrammiert, weil sich der Körper sofort auf den Mangel einstellt, der Energiebedarf sinkt. Wer nach der Fastenzeit die alten Ernährungsgewohnheiten wieder aufnimmt, wird bei viel weniger Kalorien leichter zunehmen als vorher.
Zur Vorsicht mahnt "Konsument", wenn bis zu fünf Kilo Fettabbau pro Woche versprochen werden, denn dies ist irreführend! Mehr als zwei Kilogramm Fett können selbst bei einer Nulldiät in einer Woche im Körper gar nicht abgebaut werden. Nachdem beim Fasten vor allem Muskelmasse verloren geht, empfiehlt "Konsument" eiweißhältige Nahrungsmittel und Bewegung, um den Muskelabbau während des Fastens zu stoppen. Leistungsgrenzen dürfen wegen des Risikos der Unterzuckerung dabei jedoch nicht überschritten werden.
Im Blickpunkt bei Fastenkuren steht oft auch das Entschlacken. "Konsument" räumt auch mit diesem Mythos auf, denn den Begriff "Schlacken" gibt es in der Medizin nicht! Faktum ist: Ein gesunder Organismus scheidet unverdauliche Stoffwechselprodukte einfach aus. Dass sie in die Zellen eingelagert werden, ist ein Märchen.
Wirklich gute Diäten werden von drei Säulen getragen:
Ausgewogenheit beim Essen und Trinken, Veränderung des bisherigen Essverhaltens und Erhöhung des Energieverbrauchs durch mehr Bewegung. Langfristig ist beim Abnehmen nur ein Erfolg zu erzielen, wenn sich eine Diät auch zur Dauerernährung eignet und die Bewegungs-und Verhaltenstipps befolgt werden. Deshalb stellt der aktuelle "Konsument" auch neue Ernährungsprogramme vor, mit denen man wirklich abnimmt.
Ausführliche Informationen dazu gibt's auch im "Konsument"-Sonderheft "80 Diäten im Test", das derzeit wieder in Trafiken erhältlich oder beim VKI zu bestellen ist. (Tel.: 01 / 588774 oder www.konsument.at)
Rückfragen & Kontakt:
VKI-Abteilung Technik 2,
Mag. Andrea Eisbach-Lobner, Tel.: 01 / 58877 DW 289.