"Neues Volksblatt" Kommentar: "Destruktiv" (Von Christian Buchar)

LINZ (OTS) - Wenn die FPÖ in ihrem internen Sturm der Verwüstung
nun die Notbremse zieht, fühlt man sich unwillkürlich an die
diversen Rücktritte Jörg Haiders erinnert: Die Botschaft hört man
wohl, allein es fehlt der Glaube. Götzendienst bis hin zur
politischen Form der Menschenopfer lässt sich nicht so einfach aus
Köpfen vertreiben ] und ist mit Regierungsentscheidungen weitgehend
unverträglich.
Entsprechend in ihrer staatspolitischen Verantwortung gefordert sind
SPÖ und Grüne, die ja ohnedies immer die FPÖ aus der Regierung
vertreiben wollten. Schwarz-Rot hätte da den Charme der
Verfassungsmehrheit, die auch tief greifende Reformen ermöglichen
würde. Ein allenfalls reformfreudiger Alfred Gusenbauer könnte am
Fundi-Flügel in der SP-Gewerkschaft aber ebenso scheitern wie Viktor
Klima 1999.
Ähnlich verhält es sich bei den Grünen, bei denen im Fall der
Regierungsbeteiligung jederzeit mit einem linken Fundi-
Putsch Marke Knittelfeld gerechnet werden müsste. Dass Alexander Van
der Bellen davor warnt, dass die Partei als Juniorpartner zerrieben
werden könnte, ist auch dafür Indiz.
Wolfgang Schüssel kann trotzdem gelassen bleiben. Denn der Wähler
hat schon zuletzt gezeigt, dass er Destruktivismus straft C erst
recht, wenn dieser wieder vorgezogene Neuwahlen auslösen sollte.

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