- 19.11.2002, 11:28:05
- /
- OTS0124 OTW0124
Grillitsch: Nach Windwurf keine Panik und auf Partnerschaft setzen
Österreichs Waldzustand ist hervorragend und nicht Ursache für Schäden
Wien (AIZ) - Mit rund 3 Mio. Festmeter Holz liegen nach dem
Föhnsturm der letzten Tage rund 20% des Jahreseinschlages der
österreichischen Forstwirtschaft am Boden. Besonders schwer betroffen
sind dabei die Bundesländer Tirol, Salzburg und Steiermark.
Zusätzlicher großer Schaden ist durch die Art des Windwurfes zu
beklagen: das entstandene Bruchholz kann nur mehr als billiges Brenn-
und Faserholz verkauft werden. Der genaue Gesamtschaden durch den
jüngsten Sturm ist noch nicht abzuschätzen. "Wichtig ist es jetzt in
Ruhe die Situation zu analysieren und Panikaktionen zu vermeiden,
alle Aktivitäten am Markt zu koordinieren und bestmögliche Synergien
zu suchen. Die österreichische Forstwirtschaft setzt dabei auf die
bewährte, gute Partnerschaft mit der Säge- und Papierindustrie.
Entsprechende Marktgespräche sind bereits in Vorbereitung", betonte
heute Bauernbund-Präsident und Vorsitzender des Forstausschusses der
Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Fritz Grillitsch in
einer Aussendung.
"Nichts zu tun haben die Windwürfe allerdings mit der vom
Umweltbundesamt veröffentlichten so genannten Roten Liste gefährdeter
Waldtypen. Die Stürme, die in den letzten Jahren verstärkt
aufgetreten sind, haben einfach eine solche Intensität entwickelt,
dass auch der gesündeste Wald nicht standhalten konnte. Die
schwersten Schäden gibt es diesmal nachweislich in und rund um
Nationalparke und in Schutzwäldern mit höchster Biodiversität und
nicht im Wirtschaftswald. Es kommt nicht von ungefähr, dass die
österreichische Forstwirtschaft Vorbild und Lehrmeister für
Forstexperten aus der ganzen Welt ist. Wo allerdings der Hebel
angesetzt werden muss, ist die Klimaschutzpolitik. Es reicht nicht,
dass alleine das kleine Land Österreich einschneidende Maßnahmen
setzt, wenn der wesentlich größere Rest der Welt weitermacht wie
bisher. Hier sind besonders die großen Staaten aufgefordert,
umzudenken. Was wir für Österreich verstärkt fordern und
unterstützen, ist eine Forcierung nachwachsender Rohstoffe. Die
Verwendung von Biomasse, zum Beispiel Hackschnitzel oder Pellets, ist
der beste Klimaschutz überhaupt", so Grillitsch weiter.
Die Aufräumarbeiten nach dem schweren Windwurf seien bereits voll
im Gange. Das Bundesheer sei dabei unverzichtbarer Partner und die
wirtschaftliche Unterstützung durch Bund und Land sei wichtig. Die
schweren wirtschaftlichen Einbussen seien für die Betroffenen enorm.
Ungerechtfertigte Schuldzuweisungen durch selbst ernannte Experten
seien jedenfalls in solch schwierigen Situationen mehr als
entbehrlich.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
AIZ - Agrarisches Informationszentrum, Pressedienst
Tel: 01/533-18-43, mailto:pressedienst@aiz.info
http://www.aiz.info
FAX: (01) 535-04-38
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | AIZ






