- 02.11.2002, 08:00:00
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"profil": Haider fordert Parteiaustritt von Riess-Passer, Grasser und Westenthaler
Haider will Riess-Passer "nie mehr in der FP sehen" - Unterstützung für Haupt - aber auch Bleckmann, Strache potenzielle Parteichefs - gegen Schwarz-Blau
Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden
Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" rechnet der Kärntner
Landeshauptmann Jörg Haider mit Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer,
Finanzminister Karl-Heinz Grasser und Ex-Klubchef Peter Westenthaler
ab. Haider legt ihnen den Parteiaustritt nahe. Haider möchte die drei
"nie mehr in einer FPÖ sehen". Der Kärntner Landeshauptmann in
"profil": "Wenn sie Charakter haben, dann müssen sie die Konsequenzen
ziehen und auch als Parteimitglieder gehen. Ein Reinigungsprozess von
jenen, die die FPÖ nur für ihre Interessen gebrauchen, wäre nicht
schlecht." Der frühere FPÖ-Obmann wirft Riess-Passer, Grasser und
Westenthaler vor, sich "die Taschen mit Geldern aus Ämtern
vollzustopfen", die sie nur durch die Partei erreicht hätten.
Dem neuen Parteichef Herbert Haupt sichert Haider dagegen "volle
Unterstützung" zu. Auf die Frage, warum er auf der Bundesliste
aufscheine, versichert Haider, bis 2004 in Kärnten bleiben zu wollen.
Entgegen anderer Aussagen will Haider auch nach der Wahl nicht
FPÖ-Parteiobmann werden. Neben Haupt empfiehlt er für dieses Amt auch
Magda Bleckmann und Heinz-Christian Strache. Haider in "profil": "Sie
haben das Zeug dazu, erfolgreiche Parteichefs zu sein. Das sind Leute
mit Stehvermögen und Gesinnung."
Nach der Wahl will sich Haider nicht an allfälligen
Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP beteiligen. Er wolle, so Haider
in "profil", "mit Leuten wie Schüssel nicht mehr an einem Tisch
sitzen". Er werde zwar selbst keinen Koalitionspakt mehr
unterschreiben, der FPÖ aber keine neuerliche schwarz-blaue Koalition
untersagen.
In Sachen Abfangjäger erhebt Haider erneut schwere Vorwürfe gegen
Vertreter seiner Partei, den Unternehmer Frank Stronach und den
Konzern EADS. Haider in "profil": "Ich habe bei Verhandlungen über
Kompensationsgeschäfte mit EADS unglaubliche Dinge erlebt. Da sind
sehr mächtige Leute gedrängt worden, ihre Meinung über Nacht zu
ändern." Riess-Passer, Grasser und Westenthaler wirft er vor, mit
Abfangjäger-Profiteur Stronach "Geschäftsbeziehungen" zu unterhalten.
Außenpolitisch stellt sich Haider im Konflikt der USA mit dem Irak
eindeutig auf die Seite Saddam Husseins. Die Kriegsdrohungen gegen
den Irak seien "ein Versuch der USA, von inneren Problemen abzulenken
und die Kriegsindustrie anzukurbeln", meint der Kärntner
Landeshauptmann. "Die USA betreiben einen brutalen Imperialismus und
Kolonialismus."
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