- 19.09.2002, 12:46:41
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Kinder zuerst!
Ausbildung als Weg in eine friedliche Zukunft

Wien (OTS) - Anlässlich des Weltkindertages dankt das Hilfswerk
Austria der österreichischen Bevölkerung für die Spendenbereitschaft
zugunsten humanitärer Projekte in Kriegs- und Krisenregionen. Kinder
stehen im Mittelpunkt unserer Hilfsmaßnahmen, denn sie sind wehrlos
gegenüber Gewalt und Armut. Die Versorgung mit Lebensmitteln und mit
Medikamenten ist immer nur der erste Schritt unserer humanitären
Hilfe. Genauso wichtig ist es auch, den Mädchen und Buben die
Möglichkeit zum Lernen zu geben. Darum bittet das Hilfswerk Austria
um weitere finanzielle Unterstützung und möchte Schüler und Lehrer in
Österreich zur Zusammenarbeit mit Hilfswerk Austria aufrufen.
Spendenkonto PSK 90.001.002
Botschafter i.R. Dr. Franz Ceska, Präsident von Hilfswerk
Austria:
"Bildung ist eine wichtige Vorausssetzung auf dem Weg in eine
friedliche Zukunft. Nicht nur bei uns in Österreich. Mädchen und
Buben brauchen besonders dann einen geregelten Tagesablauf, wenn sie
auf der Flucht von ihren Eltern getrennt werden oder weit entfernt
von Freunden und Verwandten in riesigen Zeltstädten nach einer
Perspektive suchen. Während eines Krieges, wenn es nicht einmal genug
zu essen gibt, scheint der Besuch einer Schule als purer Luxus. Wir
wissen aber, dass Kinder, die in Flüchtlings-Lagern lesen und
schreiben lernen, Lebensmut und Hoffnung mit nach Hause nehmen.
Unsere Schulprogramme erreichen daher nicht nur die Kinder. Sie haben
auch eine positive Wirkung auf die Eltern."
Zum Beispiel in Afghanistan, wo wir eine Schule saniert haben, in
der nun wieder 1.200 Mädchen unterrichtet werden können. Ein weiteres
Gebäude ist derzeit im Bau. Für die Ausstattung der Klassen und die
Ausbildung der Lehrerinnen fehlt uns das Geld. Oder in den
Flüchtlingslagern an der tschetschenischen Grenze: Seit drei Jahren
hausen dort rund 150.000 Menschen in riesigen Zeltstädten. Das
Hilfswerk hat 10 Schulhütten gebaut, in denen Lehrer im
Schichtbetrieb 3.000 Kinder unterrichten. Auch hier fehlt es noch an
Schulmaterial und vor allem an den Gehältern für die Lehrer, die so
wie die Kinder und ihre Mütter aufgrund der Kriegswirren vermutlich
noch bis zum nächsten Jahr in den Massenlagern ausharren müssen. In
Kolumbien sind seit vielen Jahrzehnten Paramilitärs und
Guerillakämpfer in einen blutigen Krieg verwickelt. Die Folgen:
Tausende Familien wurden und werden immer noch aus ihren Dörfern
vertrieben und leben ohne Einkommen in den Slums der Hauptstadt
Bogota. Andere haben den Ehemann, ihre Eltern oder Geschwister im
Krieg verloren. Nicht nur in Afrika, sondern auch in Lateinamerika
werden bereits Kinder als Soldaten rekrutiert und an die Front
geschickt. Hilfswerk Austria unterstützt ein Internat, in dem rund
300 Kinder der verfeindeten Kriegsparteien gemeinsam unterrichtet
werden und eine aktive Friedenserziehung erleben. In den Slums von
Bogota entsteht eine Schule für etwa 300 Flüchtlingskinder, die der
schwarzen Minderheit in Kolumbien angehören. Sie leben nicht nur in
bitterer Armut, sondern werden auch wegen ihrer Hautfarbe
benachteiligt.
10 Jahre nach Kriegsbeginn und 7 Jahre nach dem Friedensvertrag von
Dayton leben in Bosnien noch mehr als eine halbe Million Menschen als
Flüchtlinge im eigenen Land. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt
daher im Wiederaufbau von privaten Häusern. Für den Weg in eine
friedliche Zukunft ist es jedoch besonders wichtig auch die
Ausbildung der Jugend voran zu treiben. Das Hilfswerk hat daher in
nahezu jedem Teilprojekt die Sanierung und Ausstattung von Schulen im
Programm mit berücksichtigt. Wir benötigen dringend Lehrmaterial.
Insbesondere sollten wir hier neue Kommunikationstechnologien
einsetzen, die jedoch nur aufgrund privater Spender finanzierbar
sind. Die Balkan-Kriege der vergangenen Jahre haben auch bei der
Bevölkerung Serbiens tiefe Wunden hinterlassen: Das soziale Gefüge
der Republik ist auseinandergebrochen. Fabriken stehen still. Nur
wenige Menschen haben eine Chance auf einen Arbeitsplatz. Wer einen
Job gefunden hat, kann mit seinem Einkommen von durchschnittlichen 80
Euro pro Monat meist nicht einmal seine Lebenserhaltungskosten
bestreiten. Besonders schlecht geht es Alten, Kranken und Kindern:
Pensionisten müssen monatelang auf ihre viel zu niedrigen Renten
warten. Waisen- und Krankenhäuser sowie Behinderteneinrichtungen
befinden sich in einem prekären Zustand. Desolate Gebäude, eine alte,
mangelhafte Ausstattung sowie die unzureichende Versorgung mit
Hygieneartikel erschweren die Arbeit von Ärzten und Sozialarbeitern.
Hilfswerk Austria hat Schulen für Behinderte, für Angehörige von
Minderheiten und für Waisen saniert. Wir benötigen dringend
Unterstützung für die Ausstattung von Klassenräumen sowie für die
Anschaffung von Schulmaterial und für ein spezielles Programm, das
sich zum Ziel gesetzt hat, behinderte Kinder und Jugendliche stärker
als bislang in die Gesellschaft zu integrieren.
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Rückfragehinweis:
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Ebendorferstraße 6/5
1010 Wien
Telefon: +43/(0)1-40 57 500 -14
mailto:klaer@austria.hilfswerk.at
http://www.hilfswerk.at
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