Achtung Keiler unterwegs!
AKNÖ-Konsumentenschützer warnen vor windigen Geschäftemachern.
Wien (AKNÖ) – Nach den verheerenden Folgen der Hochwasserkatastrophe ist für viele Betroffene die Rückkehr zum Alltag sehr schwer. Viele Wohnhäuser in den betroffenen Gebieten wurden durch die Überschwemmungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Findige Geschäftemacher nutzen nun die Folgen der Hochwasserkatastrophe aus, um das Geschäft ihres Lebens zu machen. In der Konsumentenberatung der Niederösterreichischen Arbeiterkammer (AKNÖ) häufen sich die Anrufe von besorgten, betroffenen und auch empörten Konsumenten. Günther La Garde, Leiter der AKNÖ-Konsumentenschutzabteilung erzürnen derartige Verkaufspraktiken : "Keiler schwärmen nun aus wie die Heuschrecken und machen sich die Not der Menschen zu nutze, um so viel Geld wie möglich in die eigenen Tasche zu wirtschaften."
Von Fassadenkeilern, Finanzberatern und Mauertrockenlegungsgeräten Zur Zeit bietet sich den Keilern ein breites Betätigungsfeld an. Mehr als sonst sind in den betroffenen Gebieten Finanzberater unterwegs und bieten Fremdwährungskredite an. Dass es sich dabei um eine hochsensible und komplizierte Finanzierungsform handelt, verschweigen sie zumeist. "Fremdwährungsfinanzierung ist letztendlich reine Devisenspekulation. Man kann zwar Gewinne machen, muss darum aber auch ein hohes Risiko in Kauf nehmen, Verluste einzustecken." Die Konsumentenschützer warnen auch vor Kreditvermittlern. Im Prinzip organisiert dieser Geld, das auch billiger zu haben wäre. Denn wer bei einem Vermittler Bares bekommt, kriegt es in der Regel auch bei der Bank. Ohne Vermittlungsspesen zu bezahlen. Viele Anfragen gab es auch zu Mauertrockenlegungsgeräten. Mobile Verkaufsberater versprechen geschädigten Hausbesitzern das Blaue vom Himmel. "Aggressive Keiler cashen gewaltig ab, die Opfer der Hochwasserkatastrophe bleiben in ihrem feuchten Zuhause zurück. Ich kann aber allen Konsumenten nur davon abraten, sich auf derartige Geschäfte einzulassen. Denn am Ende gibt es meist ein böses Erwachen. Hat man sich aber doch zu einem Vertragsabschluss zwischen Tür und Angel hinreißen lassen, kann man nach § 3 Konsumentenschutzgesetz innerhalb einer Woche von dem Vertrag zurücktreten – am besten mittels eingeschriebenen Briefes." Auch zwielichtige Fassadenbeschichtungsfirmen treiben wieder ihr Unwesen. Wie die Experten der AKNÖ-Konsumentenberatung aufgrund zahlreicher Anfragen feststellen mussten, keilen die "Unternehmen" mit anscheinend günstigen Werkverträgen arglose Kunden und unterbreiten ihnen später saftige Rechnungen - oft ohne die vereinbarten Leistungen erbracht zu haben. Die Konsumentenschützer raten stattdessen, auf die Hilfe von Fachleuten zurückzugreifen. Bevor allerdings Aufträge erteilt werden, gilt es unbedingt zumindest einen Kostenvoranschlag einzuholen. Dazu la Garde: "Ein Kostenvoranschlag ist grundsätzlich kostenlos und unverbindlich."
AKNÖ überprüft Versicherungs- und Kreditverträge Die NÖ Arbeiterkammer bietet den geschädigten Konsumenten eine Sonderberatung in Versicherungsfragen an. Denn vielen Konsumenten ist nicht klar, ob und welchen Umfang Schadensersatzanspruch besteht. Unter der Hotline 0800/232323-1616 beantworten die Versicherungsexperten der AKNÖ alle Fragen rund um Versicherungen. Die Konsumentenschützer überprüfen auf Wunsch von Konsumenten vor Abschluss eines Kredites auch dessen Vertragsbedingungen, zusätzlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit Kreditverträge überprüfen zu lassen. Beratungen in Kredit- und Versicherungsfragen werden ab 26. August eine Woche lang in besonders betroffenen Gebieten auch direkt vor Ort durchgeführt.
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