- 13.08.2002, 17:28:11
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"Neue Kärntner Tageszeitung" - Kommentar: Kärnten bleibt nicht unberührt (von Manfred Posch)
Ausgabe vom 14. August 2002
Klagenfurt (OTS) - "Jahrhundertflut", "nationale Katastrophe" - so
und ählich lauten die aktuellen Schlagzeilen. Wobei die Definition
des Begriffs "Jahrhundertflut" Schwierigkeiten bereitet. Schaurige
Aufrechung: In den sechziger Jahren verwandelten sich weite Teile
Oberkärntens mehrmals in riesige Seen. Allein das Kärntner Hochwasser
des Jahres 1966 forderte 17 Todesopfer. In Villacher Gassen stand das
Wasser meterhoch.
Trotz schwerer Regenfälle ist Kärnten diesmal "trocken"
davongekommen. Gänzlich ungeschoren bleibt das südlichste Bundesland
trotzdem nicht. Die in Oberösterreich, Niederösterreich und Salzbaurg
entstandenen Schäden sind für das gesamte Bundesgebiet relevant. Ein
paar Beispiele von vielen: Stark spürbare Verteuerungen bei Gemüse
und Kartoffeln sind zu erwarten; die Katastrophen-Folgeschäden
werden den heimischen Tourismus in Mitleidenschaft ziehen; jeder
österreichische Bürger wird die Flut via Budgetmaßnahmen in der
Brieftasche spüren; steuererleichternde Maßnahmen sind vorläufig
jedenfalls so gut wie gestorben.
Im Wiener Stephansdom findet heute Mittag eine Fürbittmesse für
die Hochwasseropfer statt. In einer vom Ich und vom Spaß, nicht vom
Sein, sondern vom Schein dominierten Zeit bleibt eine der
menschlichsten Regungen gültig: zu beten, zu flehen, dass ein
Schrecken, eine Apokalypse ihr Ende haben.
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