LHStv. Onodi: Schließung von Semperit zeigt die Notwendigkeit der Sozialglobalisierung
Lohndumping und Produktionstourismus durch Billiglohnländer schädigen alle Arbeitnehmer!
Niederösterreich (SPI) Traiskirchen trägt heute Trauer: Mit Semperit beendet eine der traditionsreichsten Autoreifenmarken ihre Produktion, übrig bleiben 1350 ArbeitnehmerInnen und deren Familien. Durch die hervorragende Arbeit der Beschäftigten im Werk Traiskirchen wurden Semperit-Reifen zu einem Qualitätsbegriff, das Werk machte bis zuletzt Gewinne.
Durch die Produktionsverlagerung in Billiglohnländer möchte der Conti-Konzern eine Gewinnsteigerung erreichen. "Für mich ist die Schließung des Semperitwerks Traiskirchen und die damit verbundene Produktionsverlagerung ein weiterer Beweis für die Notwendigkeit, internationale Sozialstandards zu fixieren", so LHStv. Heidemaria Onodi: "Die Globalisierung der Wirtschaft erfordert eine Globalisierung der sozialen Standards. Zuerst werden Subventionen ausgeschöpft, die Löhne niedrig gehalten, dann ziehen die Produktionsstätten internationaler Konzerne in noch niedrigere Lohngebiete. Zurück bleiben geschröpfte Steuerzahler und arbeitslose Menschen. Der Kreislauf beginnt wieder und endet zumeist mit der Produktionsverlagerung in noch billigere Länder. Dieser Produktionstourismus muss gestoppt werden, denn übrig bleiben immer nur die Beschäftigten."
Die Schließung des Werks Traiskirchen macht aber auch eine der vielen Konsequenzen der politischen Wende in Österreich deutlich sichtbar. 1996 konnte die damals schon drohende Schließung des Werks mit Unterstützung der damaligen Bundesregierung und ihres Bundeskanzlers Franz Vranitzky noch verhindert werden. Jetzt blieb diese Unterstützung der blau-schwarzen Bundesregierung aus. "Die dramatisch hohe Arbeitslosigkeit in Niederösterreich wird weiter steigen. 1.350 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, viele Zulieferbetriebe stehen vor einer sehr schwierigen Zeit. Die Bundesregierung schweigt und kauft milliardenteure Kampfflugzeuge, anstatt die Arbeitslosigkeit durch Investitionen in die Zukunft, wie etwa durch Infrastrukturmaßnahmen, zu bekämpfen", so die Vorsitzende der SPÖ-NÖ LHStv. Heidemaria Onodi. lk
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