- 26.06.2002, 13:02:40
- /
- OTS0177 OTW0177
Prammer: Schweden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum Vorbild nehmen=
Wien (SK) "Schweden zeigt, dass wir mit unseren Forderungen
richtig liegen", ist SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer
überzeugt. Die SPÖ-Frauen nahmen sich bei einer Pressekonferenz am
Mittwoch das Modell Schweden zum Vorbild, um bei einer
Pressekonferenz ihre Vorstellungen zur Vereinbarkeit von Beruf und
Familie darzulegen. Die Kernpunkte: Eingliederung der
Kinderbetreuungseinrichtungen in das Schulsystem, flexible
Elternkarenz, Einkommenssicherheit während der Karenz,
Arbeitsplatzsicherheit und die Sicherstellung der Qualifikation beim
Wiedereinstieg durch eine "Wiedereinstiegsmilliarde". ****
In Schweden seien Kinderbetreuungseinrichtungen generell in
das Schulsystem eingegliedert. Das untermauert für Prammer die
Forderung nach einem bundeseinheitlichen Rahmengesetz für
Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Bundesländer hätten analog zum
System im schulischen Bereich die Möglichkeit, Ausführungsgesetze zu
gestalten, "wo auf die regionalen Gegebenheiten eingegangen werden
kann".
In Schweden sind 15 bis 20 Prozent der Väter in Elternkarenz,
in Österreich sind es knapp 1,9 Prozent. Die SPÖ-Frauen leiten daraus
die Forderung nach einem eigenständigen und flexiblen Rechtsanspruch
auf Elternkarenz ab. "Eltern brauchen Zeit für ihr Kind", betonte
Prammer. Dafür bräuchten sie einen Rechtsanspruch auf Karenzierung
"zumindest bis zum sechsten Lebensjahr - darüber hinaus wäre noch
besser". Voraussetzung ist die Flexibilisierung des
Kindergeld-Systems und eine Umstellung auf ein Rucksack-System, da
die Frauen mit dem Kindergeld auf die 2,5 Jahre Anspruch festgelegt
sind. Ein einkommensabhängiges Karenzgeld soll zusätzlich zur
Absicherung der Eltern beitragen.
Weiters fordern die SPÖ-Frauen die Verbesserung der
Möglichkeiten für eine nahtlose Rückkehr an den Arbeitsplatz.
Notwendig sei hier eine sogenannte "Wiedereinstiegsmilliarde" (in
Schilling gedacht). Damit könnten Frauen nach der Karenz
Qualifikationen erwerben, die ihnen den Wiedereinstieg sichern.
Nebeneffekt: auch eine Neuqualifizierung und damit einhergehend ein
Wechsel in eine Branche mit besseren Arbeitsplatzbedingungen sei
damit möglich. Prammer nannte dazu als Beispiel die teilweise
prekären Verhältnisse im Handel. (Schluss) up
Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
http://www.spoe.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | SPK/SPK






