• 07.06.2002, 10:53:33
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Greenpeace baut riesiges Fragezeichen aus Elektroschrott beim EU- Ministerrat in Luxemburg

Zwei Österreicher unter den Aktivisten - Für EU-weite Stromkennzeichnung

Wien/Luxemburg (OTS) - Mit einem 3,5 Meter großen Fragezeichen aus
Elektroschrott protestiert die Umweltorganisation Greenpeace heute
vor dem EU-Energieministerrat in Luxemburg. Als Bauteile werden Teile
von Ölfässern, ungebrauchte Behälter für radioaktiven Abfall,
Generatoren, Solarzellen und Teile eines Windkraftwerks verwendet.
Die Skulptur symbolisiert die bisherige Vermischung von Strom aus
gefährlichen Atomkraftwerken mit Strom aus Wasserkraft und
Windkraftanlagen. Auch zwei Aktivisten aus Österreich nehmen an der
Aktion teil. "377 Millionen Europäer haben ein Recht auf ihren
persönlichen Ausstieg aus der Atomenergie", fordert Greenpeace-
Energieexperte Erwin Mayer von den Energieministern Europas.

Die Greenpeace-Aktivisten arbeiten während des gesamten EU-
Ministerrats an dieser Skulptur - während die Energieminister über
die Kennzeichnung von Atomstrom debattieren. "Atommächte wie
Frankreich und Großbritannien wollen den schmutzigen Strom aus ihren
Atom- und Kohlekraftwerken verschleiern", ärgert sich der 24jährige
Greenpeace-Aktivist Florian Müller aus Wien. "Die Menschen sollen
sauberen Strom wählen können", fordert auch der zweite
österreichische Aktivist in Luxemburg, Christoph Vorwahlner.
Greenpeace erwartet von Österreichs Wirtschaftsminister Bartenstein,
dass er gemeinsam mit Holland die noch unentschlossenen EU-Länder für
eine strenge, glaubwürdige Stromkennzeichnung gewinnt. Im Rahmen des
heutigen Energieministerrates wird eine Neufassung der
Strombinnenmarktrichtlinie diskutiert, bei der auch eine
grundsätzliche Einigung über die Stromkennzeichnung erzielt werden
soll. "Die Menschen in Europa sollen endlich wissen woher ihr Strom
kommt. Österreich hat mit der Einführung der Stromkennzeichnung im
Oktober 2001 bewiesen, dass eine Unterscheidung der Stromherkunft
möglich ist", so Erwin Mayer.

Die Erfahrungen aus Österreich zeigen aber auch, dass eine
freiwillige oder zumindest sehr unterschiedliche Regelung in den
Bundesländern den Sinn der Stromkennzeichnung ins Gegenteil verkehren
kann. "Wir brauchen eine verbindliche, einheitliche und lückenlose
Stromkennzeichnung für alle europäischen Stromanbieter, von der EdF
über die E.ON bis zu den Ökostromanbietern. Greenpeace hat dazu ein
eigenes Stromkennzeichnungsmodell vorgestellt", betont Mayer und
lehnt freiwillige Stromkennzeichnungen wie Arnold Schwarzeneggers
"Mix it Baby" der deutschen E.ON ab. Greenpeace befürchtet in diesem
Fall eine "Grünwäsche" der Stromanbieter, die vermeintlich "saubere"
Stromprodukte für die Haushalte und "schmutzigen" Reststrom für
Industrie und Stromhandel erfinden wollen, ohne dass eine unabhängige
Behörde die tatsächliche Stromherkunft überprüfen kann. "Wenn die
Europäer ihren Strom selbst wählen dürfen, ist dies ein wichtiger
Schritt in Richtung Ausstieg aus der Atomkraft in Europa", hofft
Mayer abschließend.

Achtung Redaktionen: Bilder aus Luxemburg und Details zur
"Greenpeace-Stromrechnung" erhalten Sie auf Anfrage.

Rückfragehinweis:

Mag. Franko Petri,
Pressesprecher Greenpeace,
Tel.: 01-5454580-29 oder 0676-5147246
Mag. Erwin Mayer,
Energieexperte Greenpeace,
Tel.: 01-5454580-48 oder 0664-2700441

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GRP/GRP/OTS

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