- 28.05.2002, 12:41:35
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Pirklhuber: Höhere Grenzwerte bei Gentech-Saatgut unverantwortlich
'Plattform Gentechnik & Wir' ignoriert aktuelle Studien
Wien (OTS) "Die Forderung der Plattform 'Gentechnik & Wir', die
Grenzwerte für gentechnisch-verunreinigtes Saatgut von 0,1% auf
maximal 1% hinaufzusetzen, ist unverantwortlich und durch nichts zu
rechtfertigen", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der Grünen,
Wolfgang Pirklhuber. Die Plattform scheint aus der Studie von Werner
Müller "GVO-freie Bewirtschaftungsgebiete: Konzeption und Analyse von
Szenarien und Umsetzungsschritten", nichts gelernt zu haben. Eine
Koexistenz beider Produktionsweisen (gentech- und gentech-frei) ist
sowohl nach dieser Studie als auch nach einer EU-Studie unter
Einhaltung der derzeitigen Saatgut-Gentechnikverordnung in Österreich
weder finanzierbar noch machbar.
Mit der Forderung, deshalb die Grenzwerte zu erhöhen, reiht sich
diese Plattform, die von vier Ministerien und mit beträchtlichen
öffentlichen Mitteln unterstützt wird, nahtlos in die Reihe der
Gentech-Lobbyisten ein und verfolgt offensichtlich rein
industrieorientierte Profitinteressen, kritisiert Pirklhuber.
Die österreichischen KonsumentInnen haben ihre Wahl bereits
getroffen: 1,2 Mio. ÖsterreicherInnen haben sich im
Gentechnik-Volksbegehren für gentechnikfreie Lebensmittel
ausgesprochen. Und für jene Bäuerinnen und Bauern, die sich für eine
ökologische und gentechnikfreie Produktion entscheiden, muß die
Wahlfreiheit, von der EU-Kommissar Fischler spricht, sichergestellt
werden.
Kurios ist, dass ausgerechnet ein Wissenschafter als stv. Sprecher
der Plattform aktuelle Studien in seinem Statement uminterpretiert
und ignoriert. Diese sog. "Präsentationen und
Informationsveranstaltungen" zeigen, daß es mit der Objektivität
dieser Plattform nicht weit her ist. Es ist höchste Zeit, dass die
fördergebenden Ministerien auch gentech-kritische Institutionen und
Plattformen wie die ARGE Gentechnikfrei oder die Bioorganisationen
gleichermaßen fördern und damit zumindest eine gewisse Ausgewogenheit
in der öffentlichen Debatte wieder hergestellt wird, so Pirklhuber.
Rückfragehinweis: Pressebüro der Grünen im Parlament
Tel.: (++43-1) 40110-6707
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