• 25.04.2002, 17:57:41
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DER STANDARD-Bericht: "Aus Fusion entsteht ein Förderriese: Finanzierungsgarantiegesellschaft FGG, Bürges, AMF und ERP-Fonds sollen unter einen Hut"

Erscheinungstag 26.4.2002

Wien (OTS) - Die heimische Wirtschaftsförderung soll umgekrempelt
werden. Neben der Finanzierungsgarantiegesellschaft FGG, der
Bürgesbank für Klein- und Mittelbetriebe und dem ERP-Fonds soll auch
noch die Arbeitsmarktförderung (AMF) aus dem Wirtschaftsministerium
unter einen Hut namens "Wirtschaftsförderung-Austria GmbH". Offen ist
noch, in welchem Umfang dabei Wirtschaftsminister Martin Bartenstein
wirtschaftspolitische Kompetenzen an Finanzminister Karl- Heinz
Grasser abgibt.

Auf Standard-Anfrage heißt es dazu im Finanzministerium, "Grasser
habe sich maßgeblichen Einfluss gesichert. Es sei aber
sichergestellt, dass nur in beiderseitigem Einvernehmen agiert werden
könne." Dies ist nicht unwesentlich, weil es bei den vier
verschiedenen Förderinstrumentarien, die nunmehr unter ein Dach
sollen, fast um die gesamte österreichische Wirtschaftsförderung
handelt.

Würde diese in Grassers Oberhoheit abwandern, hätte dieser einen
dicken Fisch und Bartensteins Fördersilber an Land gezogen. Die drei
- bei Bartenstein angesiedelten erfolgreich agierenden - Instrumente
verfügen nämlich über pralle Fördersäcke und klare Zielvorgaben. Die
haus- interne Arbeitsmarktförderung (AMF) hatte laut Ministerium 2001
mehr als 50 Mio. " zur Verfügung, womit unter anderem die
Innovationsförderung sowie Unternehmensansiedlungen bzw.
-großprojekte gespeist wurden.

Die Bürges hat heuer ein Zuschussbudget von fast 40 Mio. Euro, das
sich seit Jahren Klein- und Mittelbetriebe abholen.

Und der ERP-Fonds hat als größte heimische
Industrieförderinstitution ein autonomes Vermögen von 411 Mio. "
vorzuweisen, womit vor allem Unternehmen mit großen Regional- und
Technologieprojekten gepusht werden.

Nur bei der - schon derzeit in Grassers Ressortzuständigkeit -
stehenden FGG sind die Polster dünn. Die FGG hat fast sämtliche
Venture-Fonds garantiert. Mit einer schwachen Performance der New
Economy könnte Verlustpotenzial gegeben sein, heißt es. Sollten die
Institutionen auch räumlich zusammengefasst werden, wird es
jedenfalls nicht billiger. Die FGG ist erst kürzlich um teures Geld
in den Gasometer umgezogen. ERP- Fonds und Bürges sitzen billig in
Bundesgebäuden. (red)

Rückfragehinweis:

Der Standard
Tel.: (01) 531 70/428

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