- 24.04.2002, 15:10:31
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Korrektur: Wiener VP fordert Schließung der Müllverbrennungsanlage am Flötzersteig
"Keine halben Sachen bei der Neuordnung der Abfallwirtschaft"
Im vierten Absatz muss es korrekterweise 1995 (nicht 1985) heißen.
Auch der dritte Absatz wurde korrigiert. Wir ersuchen um
Kenntnisnahme.
Wien (ÖVP-Klub) Für eine Schließung der Müllverbrennungsanlage (MVA)
am Flötzersteig sprachen sich heute die VP-Politiker TSCHIRF,
KLUCSARITS und GERSTL aus. "Es muss unser Ziel sein, die Wiener
Abfallwirtschaft und damit auch die Müllverbrennung technisch auf ein
höchstmögliches Niveau zu heben, sodaß die Bevölkerung so gering wie
möglich belastet wird,", erklärte VP-Klubchef Dr. Matthias TSCHIRF.
"Die MVA am Flötzersteig ist technisch veraltet und müsste in wenigen
Jahren ohnehin zugesperrt werden."***
Die einzig sinnvolle Lösungsmöglichkeit sieht Umweltsprecher
KLUCSARITS in der Errichtung einer dritten MVA in Wien. "Das
Müllaufkommen in der Bundeshauptstadt steigt zwar nicht mehr rasend
schnell an, im Sinne einer Neuordnung der Wiener Abfallwirtschaft ist
die Errichtung einer dritten MVA aber die einzig sinnvolle Maßnahme",
erklärte Rudolf KLUCSARITS. Der VP-Politiker wies in aller
Deutlichkeit darauf hin, dass die MVA am Flötzersteig den
Anforderungen einer modernen Verbrennungsanlage künftig nicht gerecht
werden könne und erinnerte auch an die jahrelangen Streitereien und
juristischen Auseinandersetzungen um die Betriebsgenehmigung. "Nur
weil die Wiener SPÖ ihren eigenen Bezirksvorstehern nicht ‚weh’ tun
will, soll nun die dritte Verbrennungsanlage nur in einer
abgespeckten Version gebaut werden und die MVA am Flötzersteig
weitergeführt werden", weiß KLUCSARITS. "Die Weiterführung der Anlage
am Flötzersteig macht weder wirtschaftlich noch ökologisch Sinn",
hielt der VP-Politiker fest. Der Flötzersteig müsste in den kommenden
Jahren sehr aufwändig saniert werden und wäre dann immer noch eine
Müllverbrennungsanlage mitten im Grüngebiet.
Heftige Kritik am Zick-Zack-Kurs der Wiener Stadtregierung
Alle drei VP-Politiker bemängelten den bisherigen Zick-Zack-Kurs der
Wiener Stadtregierung in dieser Frage. "Die auch von der Wiener
Stadtregierung in Auftrag gegebene strategische Umweltprüfung hat die
Schließung der MVA Flötzersteig eindeutig empfohlen", erinnerte
GERSTL.
GERSTL sieht die MVA Flötzersteig auch als unnötige Belastung der
Bewohner des ausgedehnten Grüngebietes am Flötzersteig. "Am
Flötzersteig werden pro Jahr 200.000 Tonnen Müll verbrannt. Die
Penzinger Bevölkerung und ich sehen keinen Grund, warum jetzt nur
eine abgespeckte Version der dritten Anlage errichtet werden soll und
der Flötzersteig weiterhin die Grüngebiete belasten soll." Schon im
Jahr 1995 hatte Univ.-Prof. Schlauch vor einem Weiterbetrieb der
Anlage gewarnt. "Derzeit wohnen 300.000 Menschen im unmittelbaren
Emmissionsbereich der MVA am Flötzersteig", berichtete GERSTL. "Viele
davon sind Kleingartenbesitzer, deren Obst und Gemüse mit
Schwermetallen belastet werden."
Kritik übte GERSTL auch an den fehlenden Dioxinmessungen bei den
Abwässern der Anlage. "Zusätzlich erzeugt die Anlage jährlich 10
Tonnen SO2, 30 Tonnen NOx und zwei Tonnen Staub." Mit einem Kübel,
aus dem Trockeneis strömte, demonstrierte GERSTL bei der
Pressekonferenz die jährliche Schadstoffbelastung, die die
Bevölkerung im Umkreis der MVA Flötzersteig jährlich auszuhalten hat.
"Jedem dieser 300.000 Menschen wird praktisch jährlich ein solcher
Kübel voller Dreck bzw. voller Abgase vor die Tür gestellt."
KLUCSARITS sieht in der nun diskutierten abgespeckten Variante der
dritten MVA einen "Umfaller" der Wiener Umweltstadträtin KOSSINA.
"Die Frau Stadträtin weiß ganz genau, dass Wien eigentlich die große
Version der dritten MVA benötigt. Sie hat sich offenbar gegen ihre
eigenen Parteifreunde nicht durchsetzen können. Das ist ein - für die
Wiener Umweltpolitik - bedauerlicher und nicht akzeptabler Umfaller",
kritisierte der VP-Umweltsprecher.
Abschließend kündigten die drei VP-Politiker weitere Initiativen zur
Schließung der MVA am Flötzersteig an. "Wir werden im kommenden
Wiener Gemeinderat eine diesbezügliche Anfrage an die Frau
Umweltstadträtin richten", so Wolfgang GERSTL. Schon in den
vergangenen Wochen hatte die Penzinger ÖVP mit Flugzettelaktionen und
Anträgen in der Bezirksvertretung ihren Forderungen auch im Bezirk
Nachdruck verliehen. "Wir sind gespannt, mit welchen Argumenten die
Frau Stadträtin einen weiteren Betrieb der Anlage am Flötzersteig
begründen will. Stichhaltige sachliche Argument gibt es dafür nämlich
nicht", meinten TSCHIRF, GERSTL und KLUCSARITS abschließend.***
Rückfragehinweis: ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien
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