EU-Erweiterungskongress - Prammer: "Regierungsparteien verunglimpfen Hilfsorganisation für Opfer von Frauenhandel"
Wien (SK) "Die Basisarbeit, um Frauen zu helfen, die hier illegal leben, braucht Geld, erklärte SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Barbara Prammer am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion, als ersten Teil einer zweitägigen Veranstaltung zur EU-Erweiterung, organisiert von der SPÖ-Bundesfrauenorganisation und dem Renner-Institut. Das Thema des ersten Tages lautete "Frauen als Ware - das hässliche Gesicht Europas". "Es muss mal öffentlich gesagt werden, dass es seit Beginn der Legislaturperiode einen Ausschuss im Nationalrat gibt, der Förderpraktiken der früheren Regierung untersucht, dabei wird früheren Regierungsmitgliedern unterstellt, dem LEFÖ (Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels) Geld gegeben zu haben 'um die Prostitution zu fördern'", zeigte sich Prammer angesichts dieser "Ungeheuerlichkeit" fassungslos.****
"Menschenhandel muss in Österreich wieder zum Thema gemacht werden, wir wollen Betroffenheit erzeugen und Lösungsansätze bieten", leitete SPÖ-Bundesfrauensekretärin Bettina Stadlbauer die Podiumsdiskussion ein, an der Anita Gradin, Schwedische Ministerin a.D., Helga Konrad, Frauenministerin a.D., Evelyn Probst, LEFÖ, und Albin Dearing, Vorsitzender des Präventionsbeirates, unter der Moderation von Lilian Hofmeister, Gleichbehandlungsbeauftragte, teilnahmen.
Der Menschenhandel habe im Zuge der Globalisierung und Technisierung enorme Ausmaße angenommen, bereits eine halbe Million Menschen im EU-Raum seien davon betroffen, erklärte Stadlbauer. Sie wies darauf hin, dass Menschen unter falschen Versprechungen eines besseren Lebens ins Land gelockt werden, ihnen die Dokumente abgenommen werden, sie sexuell ausgebeutet werden und nicht selten unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssen.
Der Erlass, wonach Frauen ein befristeter legaler Aufenthalt gewährt werde, wenn sie gegen Schlepper aussagen, müsse in eine gesetzliche Regel umgewandelt werden, den Frauen müsse unbefristeter Aufenthalt gewährt werden, forderte Stadlbauer. (Schluss) sl
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