- 27.02.2002, 11:00:00
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Höchstmöglicher Empfang für FERRERO-WALDNER auch in Marokko - BILD=
Nahost-Frage und Dialog der Zivilisationen waren zentrale Gesprächsthemen
(Rabat - OTS) Außenministerin FERRERO-WALDNER führte heute zum
Abschluß ihrer Maghreb-Reise in Marokko Gespräche. "Der seit Jahren
geführte Dialog der Zivilisationen erhielt durch den 11. September
2001 und seine Folgewirkungen eine über die religiösen und
kulturellen Aspekte hinausreichende politische Bedeutung. Zuletzt
wurde dies beim EU-OIC Joint Forum auf Ministerebene in Istanbul zum
Thema der Politischen Dimension von Zivilisation und Harmonie
deutlich. Marokko und seine gemäßigt - arabischen Politiker haben
hier stets eine konstruktive Rolle gespielt und nach friedlichen
Lösungen gesucht. Mit einer bedeutenden religiösen Minderheit verfügt
das Land über eine große Tradition des friedlichen Zusammenlebens der
Religionen auf seinem Territorium.", sagte FERRERO-WALDNER heute in
Rabat.
Die Außenminister wurde auch in Rabat, wie schon zuvor in Tunesien
und Algerien, auf höchster politischer Ebene empfangen. Neben den
Arbeitsgesprächen mit ihrem Amtskollegen, Außenminister Mohamed
BENAISSA, Premierminister Abdelrrahman YOUSSOUFI und Innenminister
Driss JETOU stand für FERRERO-WALDNER auch eine Audienz bei S.M.
König Mohamed VI auf dem Programm.
Marokko nahm und nimmt im Nahost-Konflikt eine besondere Rolle
wahr. König Mohamed VI hat die Nachfolge seines Vaters als
Vorsitzender des Jerusalem Komitees übernommen, dem in einer der
ungelösten Kernfragen des Nahost-Konfliktes eine bedeutende Stimme
zufallen wird. "Marokko ist stets für eine friedliche Lösung des
Nahost-Konfliktes eingetreten. Es besteht dabei eine sehr weitgehende
Übereinstimmung mit den Vorschlägen Österreichs bzw. mit den
Vorschlägen der EU", sagte FERRERO-WALDNER.
Wie FERRERO-WALDNER gegenüber Journalisten in Rabat erläuterte,
strebt Marokko, dessen Assoziationsabkommen mit der EU vor zwei
Jahren in Kraft getreten ist, eine enge und weitgehende
Zusammenarbeit mit der EU an, die sogar über das Assoziationsstatut
hinausreichen könnte. So wird unter anderem die schrittweise
Einrichtung einer Zollunion mit der EU angestrebt. "Österreich
verfolgt diese Vorschläge Marokkos - gemeinsam mit den anderen
EU-Mitgliedstaaten - mit Interesse", sagte die Außenministerin.
"Wir begrüßen die aktive Rolle Marokkos im Rahmen der
Euromediterranen Partnerschaft, dem sogenannten Barcelona-Prozess.
Aufgrund seiner traditionell ausgewogenen politischen Haltung wird
Marokko wohl auch in Zukunft im Rahmen dieser Partnerschaft, in der
praktisch alle Mittelmeeranrainer vertreten sind, d.h. auch die
Palästinenser und Israel, eine zentrale Rolle spielen. Wir schätzen
diese Rolle Marokkos sehr", so FERRERO-WALDNER.
Österreich ist auch an einer Vertiefung der bilateralen
Beziehungen interessiert. "Die mich begleitende Wirtschaftsdelegation
kann wertvolle Unterredungen über gemeinsame Wirtschaftsprojekte
führen. Mit der Unterzeichnung eines Luftverkehrs- sowie eines
Doppelbesteuerungsabkommens im Rahmen des Besuches werden wesentliche
Voraussetzungen für eine Verstärkung der bilateralen Beziehungen
gelegt.", sagte FERRERO-WALDNER. Beim Großprojekt 'U-Bahn
Casablanca' stehen wesentliche Entscheidungen bevor. So werden
derzeit die Feasibility-Studien, auch jene der österreichischen ARE,
geprüft. Für die Ausführung interessiert sich Siemens Österreich
intensiv als Konsortialführer.
"Trotz Fehlens einer vertraglichen Regelung besteht auch eine
regelmäßige Zusammenarbeit im kulturellen Bereich. Hier bietet auch
die Euromediterrane Partnerschaft und Marokkos aktive Mitarbeit daran
immer wieder interessante Perspektiven", betonte FERRERO-WALDNER. Die
Außenministerin wird heute Abend nach Wien zurückkehren (Schluß).
BILD unter www.bmaa.gv.at
Rückfragehinweis: BM für auswärtige Angelegenheiten
J.Peterlik, Pressesprecher der Aussenministerin
Tel: 0664-3567084
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