Nachlass von Eva Rosenfeld für Sigmund Freud-Museum
Mailath-Pokorny: Bekenntnis zum kulturellen Erbe der Stadt
Wien (OTS) - Der Nachlass von Eva Rosenfeld, einer der zentralen Persönlichkeiten der Wiener Psychoanalyse, konnte für das Sigmund Freud-Museum erworben werden. Die Stadt Wien und der Bund brachten gemeinsam - zu je 50 Prozent - die Kosten von 1,8 Millionen Schilling auf, um den auch international gefragten Nachlass in Wien zu halten. Eva Rosenfeld, aus Brünn stammende Psychoanalytikerin und Pädagogin, war eine enge Vertraute von Anna Freund und gründete in Wien eine der ersten Schulen, die Projektunterricht vermittelten. Der Nachlass enthält Bücher, Fotografien, Autographen und Briefe, darunter solche von Sigmund Freud, von großer kulturhistorischer Bedeutung. Bei der Präsentation des Nachlasses, die Direktorin Inge Scholz-Strasser gemeinsam mit Bundesministerin Elisabeth Gehrer und, in Vertretung von Bürgermeister Michael Häupl, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny vornahmen, stellte der Stadtrat das Bekenntnis zum kulturellen Erbe der Stadt in den Vordergrund.+++
Mailath-Pokorny wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Nachlässen für das kulturelle und wissenschaftliche Leben von Wien hin. Das Sigmund Freud-Museum, dem die Stadt Wien von 2001 bis 2005 1.163.000,- EURO für betriebliche Ausgaben und jährlich 22.000.- Euro für kulturelle Aktivitäten zur Verfügung stellt, sei eine der wesentlichen Schnittstellen zwischen Kunst und Wisenschaft in der Stadt. Der Nachlass Eva Rosenfeld solle hier wissenschaftlich aufbereitet und dem Publikum zugänglich gemacht werden.
Auch Bundesministerin Elisabeth Gehrer betonte die Bedeutung des Nachlasses für das Museum und kündigte an, dass die Nationalbibliothek zur wisenschaftlichen Bearbeitung des Nachlasses 100.0000 Schilling zur Verfügung stelle.
Der Nachlass , der von den Erben Eva Rosenfelds erworben wurde, dokumentiert die vielfache Beziehung Eva Rosenfelds zur wissenschaftlichen und kulturellen Szene ihrer Zeit. So gibt es neben den wertvollen Freud-Autographen auch Dokumente in Zusammenhang mit Noel Coward, Alec Guiness, Lawrence Olivier und Gerhard Hauptmann.
Eine Korrespondenz mit Oskar Kokoschka ist ebenso erhalten wie Schriftstücke von Marlene Dietrich.
Das Sigmund Freud-Museum will den Nachlass nach der wissenschaftlichen Erfassung 2004/2005 in einer Ausstellung darstellen. Nächstes großes Ausstellungsprojekt nach der weltweit erfolgreichen Schau "Sigmund Freud: Konflikt und Kultur" ist "Berggase 19 als Gedächtnisort" (Arbeitstitel) im Jänner 2003. Die Ausstellung, die im Haus Berggasse 19 zu sehen sein wird, wird die Schicksale der Bewohner dieses Hauses, in dem Freud als Mieter von 1891 bis 1938 gelebt hat, beschreiben.
Rückfragen & Kontakt:
PID Rathauskorrespondenz