Zum Inhalt springen

Schicker: Startschuss für ein neues "Gürtelmanagement"

Konkurrenzverfahren "Gürteldreieck": Siegerprojekt von Architektin Tillner

Wien (OTS) - Der Gürtel als die wichtigste Verkehrsader Wiens erhielt unter dem früheren Planungsstadtrat Hannes Swoboda durch das EU-Programm "Urban Gürtel Plus" neue Impulse. Eine junge, lebendige Kultur- und Lokalszene siedelte sich in den Stadtbahnbögen an, Sanierungsmaßnahmen zur Verbesserung der Wohnsituation trugen ebenso wie soziale und arbeitsmarktpolitische Projekte zu einem neuen, positiven Lebensgefühl bei. Einer der Punkte im "100-Projekte-Programm" der Wiener Stadtregierung ist die Fortführung der Aufwertung und Attraktivierung der Gürtelzone. Mit der Präsentation der Ergebnisse des architektonischen Konkurrenzverfahrens für das sogenannte "Gürteldreieck" (Gebiet 9./19. Bezirk zw. innerem bzw. äußerem Döblinger Gürtel und Heiligenstädter Straße) wurde nunmehr der Startschuss für ein neues Gürtelmanagement gesetzt werden. "Der Gürtel hat in vielen Bereichen einen wesentlichen Entwicklungsschub erfahren. Nunmehr geht es darum, an die Erfolge des Urban-Projekts anzuknüpfen und durch neue, aber auch durch Koordinierung bereits bestehender Projekte dem Gürtel als urbanen Lebensraum ein neues Image zu geben. Erfreulich ist, dass Architektin Silja Tillner nunmehr das Konkurrenzverfahren zum "Gürteldreieck" gewonnen hat, da damit nicht nur wieder einmal eine Frau als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist, sondern Fr. Tillner bereits auch bisher das neue Erscheinungsbild des Gürtels entscheidend mitgeprägt hat", betonte Stadtentwicklungsstadtrat DI Rudolf Schicker Montag in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Architekt Professor Hans Hollein sowie Mag. Martin Huber, PORR-AG, und DI Klaus Vatter, MA 21A.****

In den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich der Gürtel zunehmend als Verkehrsraum entlang der Grenze zwischen den inneren und äußeren Bezirken. Mit dieser Entwicklung gingen allerdings auch negativ wirksame Effekte einher. Diesen gegenzusteuern hat sich die Stadt Wien seit über einem Jahrzehnt verschrieben. Mit einer Reihe von Maßnahmen, u.a. der sanften Stadterneuerung und aus dem über mehrere Jahre laufenden EU-Programm Urban Wien - Gürtel Plus, konnten sichtbare und erlebbare Erfolge erzielt werden. Darüber hinausgehend zeigten auch die Maßnahmen der Wiener Verkehrspolitik ihre Wirkung:
Gegen nationale und internationale Trends ist die Verkehrsmenge am Gürtel in den letzten Jahren eher gesunken als gestiegen, wobei der Ausbau des U-Bahn-Netzes mit Park & Ride und die Parkraumbewirtschaftung zu greifen beginnen.

In ihrem Regierungsprogramm "100 Projekte für Wien" bekannte sich die Wiener Stadtregierung zur forcierten Fortführung der Verbesserungsstrategien für den Gürtel. Ziel ist die Erstellung eines strategischen Handlungskonzeptes, das geeignet ist, die positiven Entwicklungsimpulse zu perpetuieren und den ganzen Gürtelbereich zu erfassen. "Nachdem das EU-Gürtel Plus - Programm Ende 2001 endgültig ausgelaufen ist wird nunmehr intensiv daran gearbeitet, mit einem neuen Gürtelmanagement nahtlos an die Erfolge dieses Programms anknüpfen zu können", so Schicker.

Döblinger Gürtel - Startschuss für Signalprojekt in exklusiver Lage

Das sogenannte "Gürteldreieck" liegt im Südosten des 19. Wiener Gemeindebezirkes an der Grenze zum 9. Bezirk und wird durch den äußeren und inneren Döblinger Gürtel und Heiligenstädter Straße begrenzt. Das Areal befindet sich somit im Zwickel zwischen der stillgelegten Trasse der U6 (Haltestelle Nussdorferstraße Richtung Heiligenstadt, Beginn des Heiligenstädter Astes) und der im Betrieb stehenden Streckenführung der U6 Richtung Spittelau. Das Gebiet umfasst einschließlich der Stadtbahnbögen eine Fläche von rund 6.800 m2.

Die ARGE Spittelau, bestehend aus dem Projektentwickler P r o j e k t h a u s und drei Architekturbüros entwickelt hier seit 1998 ein Immobilienprojekt, das in seinen Grundzügen auch in das aktuelle Änderungsverfahren des Flächenwidmungsplanes eingeflossen ist. Anlässlich dieser Planänderung wurde in Abstimmung mit dem Investor und mit der Stadt Wien - MA21A dieses Konkurrenzverfahren ausgelobt, um die Qualität der architektonischen Umsetzung zu optimieren

Siegerprojekt von Arch. Tilnner

Nach Abhaltung des architektonischen Konkurrenzverfahrens unter Beteiligung von drei jungen Architekturbüros (as_architecture, Atelier Tillner und Werkraum) wird mit der Bebauung des Dreiecks innerer Döblinger Gürtel - äußerer Döblinger Gürtel -Heiligenstädter Straße direkt an der Station Spittelau U4/U6/Schnellbahn ein markantes Projekt umgesetzt. Damit wird am nördlichen Beginn des Gürtels ein weiterer wesentlicher Schritt in der Revitalisierung gesetzt.

Im Konkurrenzverfahren wurde von der Fachjury unter dem Vorsitz von Professor Hans Hollein und unter Mitwirkung von Professorin Arch. Elsa Prochazka, Architekt Leopold Dungl sowie Vertretern der Stadt Wien, dem Projektentwickler Projekthaus und dem Investor PORR Immoprojekt der vom Team Tillner eingereichte Entwurf ausgewählt. Die Jury empfiehlt, von diesem Leitprojekt ausgehend wertvolle Lösungsansätze der anderen Arbeiten zu integrieren, die ARGE Architekten Spittelau wird diese Empfehlungen in das endgültige Projekt überleiten.

Professor Hollein als Vorsitzender der Fachjury: "Die beteiligten Architektenteams haben unterschiedliche Entwürfe innerhalb des Konkurrenzverfahrens vorgelegt und damit zu einer positiven und differenzierten Weiterentwicklung beigetragen." Kernelemente des Projektes sind ein Neubau an der Heiligenstädter Straße sowie eine Überbauung des historischen Otto Wagner-Bauwerkes mit einer Revitalisierung der darunter befindlichen Gürtelbögen. Die besondere Identität erhält das Projekt durch Bewahrung und Freilegung des denkmalgeschützten Bestandes: Erstmals wird damit der Innenhofbereich zwischen den beiden ehemaligen Stadtbahntrassen vollständig freigelegt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wird die Überbauung so konzipiert und ausgeführt, dass sie in einen gleichwertigen Dialog mit dem historischen Bestand tritt und diesem so einen neuen qualitätsvollen Auftritt ermöglicht. In der Bauhöhe ist das Projekt an die umliegenden Gebäude angepasst und wird durch schalltechnische Maßnahmen beitragen, gegen den Verkehrslärm an diesem Gürtelstück anzukämpfen.

Der dreieckige Zuschnitt des Grundstückes durch den stillgelegten und den befahrenen Ast der U-Bahn und damit die hofähnliche Lage innerhalb der höchsten Otto Wagner-Bögen am Gürtel schafft spannende Voraussetzungen. Die Kombination aus Neubebauung und Bewahrung des traditionellen Bestandes definiert dieses Areal neu und stellt einen Höhepunkt in der Revitalisierung des Gürtels dar.

Der Standort in Nähe der Wohngebiete des 9. und 19. Bezirks sowie direkt im Einzugsbereich von Floridsdorf und Klosterneuburg zeichnet dieses Projekt ebenso aus wie die Lage vis a vis des Verkehrsknotens Spittelau: Der direkte Zugang zu U4 und U6, zu Schnellbahn, Straßenbahn und Bus bietet eine der wichtigsten innerstädtischen Umsteigemöglichkeiten.

An diesem Immobilienprojekt arbeiten der Projektentwickler Projekthaus und die ARGE Architekten Spittelau, bestehend aus den drei im Konkurrenzverfahren vertretenen Architekturbüros, bereits seit 1999. In dieser Zeit wurden die Vorarbeiten und die grundlegende konzeptive Entwicklung geleistet, um die unverwechselbare Qualität des Areals von rund 6.800 qm adäquat umzusetzen. Mit diesen konzeptiven Vorzügen des Projektes konnte der Entwickler Projekthaus auch den Investor überzeugen: Durch die eingegangene Kooperation mit Porr Immoprojekt im vergangenen Jahr wurde ein wesentlicher Schritt zur Projektrealisierung gesetzt. Mit einem Gesamtinvestment von etwa EUR 28 Mio wird Porr Immoprojekt am Standort etwa 15.000 qm Fläche überwiegend in Büronutzung errichten. Es ist aber auch ein wesentlicher Anteil für die Verbesserung der Nahversorgung vorgesehen: Insbesondere im Innenhofbereich sind Flächen für Gastronomie, Boutiquen sowie Einzelhandel geplant. (schluss) gb

Rückfragen & Kontakt:

http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Gaby Berauschek
Tel.: 4000/81 414
gab@gsv.magwien.gv.at

PID-Rathauskorrespondenz:

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK/OTS