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Südkorea - ein Fels in der Brandung weltweiter Stagnation

Gute Chancen für Österreichs Exporteure dank anhaltender konjunktureller Dynamik

Wien (PWK009) - "Entgegen pessimistischer Prognosen nach den Terrorattacken des 11. Septembers erweist sich Südkoreas Volkswirtschaft als weit widerstandsfähiger als erwartet", liefert im neuen Jahr positive Nachrichten aus Seoul Christian Kesberg, Handelsdelegierter in Südkorea. Nach überraschend guten Teilergebnissen für das dritte und vierte Quartal dürfte Korea 2001 ein Wirtschaftswachstum von knapp unter 3% (statt 1,5 bis 2%) ausweisen. Dass Korea damit beträchtlich besser abschneidet als andere asiatische Industrie- und Schwellenländer, führt Kesberg auf verschiedene Faktoren zurück.

Negative Auswirkungen des Nachfrageeinbruchs in den USA und in Europa auf die konjunkturrelevante Entwicklung der Ausfuhren sind zwar spürbar, halten sich dank eines diversifizierten österreichischen Exportsektors und gut in Nischen- und Hoffnungsmärkten positionierten Exporteuren in Grenzen. Darüber hinaus hat Korea mit fetten Devisenreserven, einer positiven Leistungsbilanz und einer niedrigen Schuldenquote ausreichenden Spielraum, um die Inlandsnachfrage wie im vergangenen Jahr auch heuer mit zusätzlicher Antriebsenergie zu versorgen. 2002 sollte daher eine aggressive Ausgabenpolitik der Öffentlichen Hand und weitere Dynamik beim privaten Verbrauch bei stabiler Investitionsnachfrage für Wachstumsraten zwischen 4 und 5% sorgen.

Österreichs Warenexporte stiegen zwischen Jänner und September 2001 im Vergleich zum Vorjahr um 16,8% auf 225 Mio Euro (3,1 Mrd. Schilling) und werden im Gesamtjahresergebnis damit sicher erstmals über der 290 Mio Euro-Grenze (4 Mrd. Schilling-Grenze) liegen. Nach China (incl. SVZ Hongkong ) und Japan ist das hochindustrialisierte Südkorea damit mit deutlichem Abstand zu Taiwan, Singapur und südostasiatischen Schwellenländern der drittgrößte Markt für die österreichische Exportwirtschaft in Asien. "Im Koreageschäft etablierte Großunternehmen profitieren in hohem Maß von dem anhaltenden konjunkturellen Aufwind", so Kesberg. Dies ist deshalb nicht überraschend, da die Koreaner, selbst zunehmend im Qualitätswettbewerb mit führenden Industrienationen stehend, verstehen, dass reife Technologien und Qualität höhere Preise rechtfertigen. Sorgen bereitet die nach wie vor latente Schwellenangst leistungsfähiger, kleinerer Anbieter, die das Technologieniveau, die Dynamik und das Absorptionsvermögen der elftgrößten Volkswirtschaft der Welt oft unterschätzen und Südkorea noch immer mit der längst überwundenen Wirtschaftskrise des Jahres 1998 in Verbindung bringen.

Mit Rücksicht auf die nach wie vor hohe Importabhängigkeit bei Werkstoffen, Halbfertigprodukten, Produktionsanlagen und in der Verfahrenstechnik sollten österreichische Zulieferer weiterhin in den exportorientierten und daher auch zunehmend qualitätsorientierten Verarbeitungsindustrien Koreas wie Automobil, Elektronik, IT, Textil und Schiffsbau zum Zug kommen. "Um mittel- und langfristig am koreanischen Markt Erfolg zu haben, wird sich die österreichische Industrie aber in den nächsten Jahren verstärkt an der Umrüstung der industriellen Strukturen von Massenproduktion auf wissensbasierende Produktionsprozesse orientieren müssen", appelliert der Handelsdelegierte an heimische Firmen und plädiert für zusätzliches Engagement in industriepolitisch forcierten Bereichen wie Biotechnologie, neue Werkstoffe, Informationssysteme, Mechatronics, High-tech Elektronik, Präzisionschemie und Umwelttechnologie.

Auch andere Geschäftsbereiche werden von Kesberg optimistisch beurteilt: "Korea pumpt öffentliches Geld in Infrastrukturprojekte, um die Volkswirtschaft auf Kurs zu halten." Die damit für heuer erwartete weitere Erholung in der Baukonjunktur sollte nach einer langen Durststrecke auch für österreichische Anbieter von Baumaschinen und Ausrüstungen und Baumaterialien wieder eine deutliche Verbesserung der Absatzchancen bedeuten. Zusätzliches Potential sieht der Handeldelegierte auch im Konsumgütersegment, wo bemerkenswerte Zuwächse der privaten Nachfrage im vergangenen Jahr und auch heuer für erweiterte Geschäftsmöglichkeiten sorgen sollten. Marktchancen in rasch wachsenden Nischen gibt es bei Möbeln, Bekleidung, Modeschmuck, Geschenkartikeln und in eingeschränktem Ausmaß auch bei Lebensmittelspezialitäten und Wein. (pt)

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