Bauarbeitslosigkeit dramatisch angestiegen! Heer von Arbeitslosen beschert Finanzminister höhere Kosten als fiskalische Anreize für Bauleistungen
Wien (PWK008) Laut aktueller Arbeitslosenstatistik ist bundesweit die Zahl der Bauarbeitslosen im Monat Dezember mit rund 49.000 um fast 50 % höher als im Vorjahr. "Wenn dieser Trend anhält, bewegen wir uns im Jänner auf die besorgniserregende Zahl von 100.000 Arbeitslosen im Bau zu", verleiht Bundesinnungsmeister Johannes Lahofer seiner Besorgnis Ausdruck. "Leider wurden die eindringlichen Warnungen der Bauverbände im Laufe des Jahres nicht genügend ernst genommen, sodass wir jetzt vor einer wirklich dramatischen Situation stehen." Dazu kommt eine exorbitant hohe Insolvenzrate. Täglich treten drei Bauunternehmen den Weg zum Insolvenzgericht an. Ein Warnsignal dabei ist, dass in den letzten Wochen viele traditionsreiche und seriös geführte mittelständische Bauunternehmen ihr Tore schließen mussten.
Bundesinnungsmeister Lahofer fordert nun die Politik auf, die Zusagen des Konjunkturgipfels vom 5. Dezember 2001 rasch umzusetzen. Insbesondere sollten die Rahmenbedingungen für die befristete vorzeitige Abschreibung von baulichen Objekten so rasch wie möglich vom Parlament umgesetzt und die Umschichtung von Mitteln der Wohnbauförderung zugunsten der Althaussanierung sowie thermischen Sanierung auf Landesebene vorangetrieben werden. Ebenso würde ein befristeter Investitionsfreibetrag für bauliche Maßnahmen eine Ankurbelung der Konjunktur nach sich ziehen.
Weiters sollten intelligente Pfuscherbekämpfungsmodelle, wie der von der EU empfohlene reduzierte Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive Bauleistungen eingeführt werden. In anderen EU-Staaten, wie beispielsweise Frankreich und Belgien wurden damit sehr positive Erfahrungen gemacht. Jeder Arbeitslose kostet dem Staat jährlich über € 11.000.- (ATS 151.363,30) an Arbeitslosenunterstützung. Etwa der gleiche Betrag entgeht der öffentlichen Hand an Steuern und Abgaben.
"Es kommt also allemal billiger durch fiskalische Anreize dafür zu sorgen, dass notwendige Bauvorhaben umgesetzt werden, als ein Heer von Arbeitslosen zu versorgen" schließt Lahofer. (AB)
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